Bild: Die Menschen hinter dem Projekt: Geflüchtete werden im Workshop zu Film und Video geschult. , Geflüchteten eine Stimme geben: Re:Speech machts möglich Foto: Re:Speech, MFH (Facebook)

In der medialen Berichterstattung dominiert nach wie vor der gespaltene gesellschaftliche Diskurs zum Flüchtlingsthema. Jedoch wird oft vergessen, dass die Menschen, um die es geht, kaum zu Wort kommen. Mit dem Projekt „Re:Speech“ der Medizinischen Flüchtlingshilfe Bochum (MFH)  wird Geflüchteten im Ruhrgebiet die Möglichkeit gegeben, sich im flüchtlingspolitischen Diskurs medial äußern zu können, um so auf ihre Sorgen, ihre Nöte und ihre Kritik an der deutschen Politik aufmerksam zu machen.

Für einen Großteil der Geflüchteten gibt es in Deutschland Barrieren, die sie nicht so leicht überwinden können. So fehlen Kontakte und Zugang zu Netzwerken und neben sprachlichen Hürden und der eigenen sozialen Situation sind es vor allem Einschüchterungen und Anfeindungen, die es Geflüchteten erschweren, am öffentlichen politischen Diskurs teilzuhaben. Darüber hinaus fehlen Medien, in denen Geflüchtete über ihre Erfahrungen sowie über Themen, die sie beschäftigen, berichten können.

Stärkung der Stimmen

Das Projekt „Re:Speech“ greift an dieser Stelle ein und gibt journalistisch interessierten Geflüchteten die Möglichkeit, sich in einem selbstorganisierten Prozess eine eigene Plattform zu schaffen, um in arabischer sowie deutscher Sprache Themen ihrer Wahl zu veröffentlichen. Die Vermittlung von Kompetenzen und vor allem der Zugang zu Medien und Werkzeugen sind Grundbausteine des Projekts. Auf der einen Seite wird die Perspektive von Geflüchteten berücksichtigt und deren Stimme gestärkt und auf der anderen Seite werden bestehende Ressentiments in der deutschen Bevölkerung, die teilweise nur unzureichend über die Umstände informiert ist, abgebaut.

Erfolgreiches Release

Am 25. November feierte das Projekt die Herausgabe der ersten bundesweiten Printausgabe als Sonderbeilage der taz. Mit über 50.000 Exemplaren bundesweit möchte das Projekt für seine Online-Plattform werben und andere lokale Initiativen und Geflüchtete bestärken. 

:Eugen Libkin

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