Der Hartware MedienKunstVerein (HMKV) bringt, kuratiert von Imke Arns und Jens Kabisch, Figuren des digitalen Widerstands ins Dortmunder U und schafft einen aktuellen Themenbezug zu den Panama-Papers. Bis zum 14. August können die BesucherInnen die Rechtsfrage stellen und für sich selbst beantworten. Handeln AktivistInnen, WhistleblowerInnen, HackerInnen und VigilantInnen rechtsstaatlich oder kreieren sie durch das Internet einen rechtsfreien Raum?
Als Julian Assange 2006 die Enthüllungsplattform WikiLeaks als einer von fünf AktivistInnen gründete, um dort geheime Dokumente der US-Armee über die Kriege in Afghanistan und den Irak zu veröffentlichen, folgte ein gigantisches Medienecho.
Die US-Behörden wollen bis heute Assange strafrechtlich verfolgen, Netz-AktivistInnen feierten ihn, denn er hätte den freien Zugang zu kontroversen Informationen geschaffen, die auch für den/die normaleN BürgerIn von Bedeutung sind. Edward Snowden hingegen hatte als Angestellter eines Sub-Unternehmens der NSA zwar ebenfalls Zugang zu höchst vertraulichen Daten und den weltweiten Überwachungsmechanismen des US-Geheimdienstes, doch unterscheiden sich beide Personen fundamental: Während Assange ein „Gleichgewicht von Informationen“ schaffen will und jegliche Geheimdienstaktivitäten für falsch hält, war für Snowden eine Grenze überschritten.
Was erlaubt der Rechtsstaat?
In sechs Bereichen können die BesucherInnen der Ausstellung unterschiedlichen WhistlerblowerInnen, NetzaktivistInnen und VigilantInnen der Geschichte nachgehen und sogar GeheimdienstmitarbeiterInnen im Rahmen des AussteigerInnen-Programms von „Intelexit“ per Telefon zum Ausstieg bewegen.
Weitere Enthüllungsberichte von Anonymous über die berühmten „Pentagon Papers“ bis hin zum Unabomber Kaczynski: die Grenzen des Rechtsstaates können im Rahmen der Ausstellung persönlich ausgetestet werden.
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