Bild: Trotz Aschermittwoch: Mit Knut geht es jede Woche wie beim Rosenmontag zu. , Alles außer Kellnern: Die :bsz-StudiJob-Reihe – Unterhaltungskünstler Foto: kac

Studis haben so viele bunte Möglichkeiten, sich ein ordentliches Zubrot zu verdienen. Hier kommt Knut! Er ist Informatikstudent und 22 Jahre alt. Neben seinem Studium macht sich Knut professionell zum Affen, um sich zu finanzieren.

Kurt erfuhr über eine Stellenanzeige im Internet, dass Entertainer für die Kinderstationen in Krankenhäusern gesucht wurden. Daraufhin dachte sich der Informatikstudent: „Nach meinem Studium werde ich noch lange genug am Schreibtisch sitzen.“ Daher empfand er den Job als Clown als einen guten Ausgleich zum Programmieren.

In einem Uni-Sportkurs hat Knut Einradfahren belegt und in der Schule war er in einer Theater-AG, wo er Jonglieren lernte. „Nicht jeder Informatiker hockt im Keller seiner Eltern ab. Ich mag ungewöhnliche Sportarten, die ich vielleicht nie im Leben brauchen werde“, so der 22-Jährige.

Was sind Deine Aufgaben?

Zunächst klärt der Informatikstudent auf, dass Clowns im herkömmlichen Sinne „out“ sind. Hin und wieder setzt er sich zwar noch eine rote Nase auf, niemals aber schminkt er sich das Gesicht weiß: „Die Kinder heutzutage haben keinen Bock mehr auf Clowns mit Lockenfrisur und einer Wasserspritzblume auf der Brust.“ Doch auch Superheldenkostüme sind den Kindern zuwider.

Knut zieht sich ganz normal an: Jeans, Pulli und vielleicht manchmal einen extravaganten Hut. Fertig. In seinen Hosentaschen und einem Jutebeutel hält er einige Überraschungen parat: Luftballons, Luftpumpe, Comics, bunte Tücher, eine Augenklappe und vieles mehr – schließlich möchte er nicht alles verraten. Allerdings ist Knut immer auf dem Laufenden, was die Kleinen an Cartoons und Spielzeug toll finden, damit er sich darauf beziehen kann.

Nachmittags geht er dann einmal die Woche in ein Krankenhaus auf die Kinderstation. Er beginnt seine Show mit einer Kennenlernrunde zwischen ihm und den Kindern, danach fragt er sie, welche Lieblingstiere sie haben und zaubert diese aus Luftballons. „Ich lasse die Kinder viel mitentscheiden, was wir genau machen wollen – ich bin ja wegen ihnen da und da kann ich nicht einfach mein Programm durchziehen.“

Ist Dir etwas Kurioses passiert?

Eines Tages habe Knut einen Brief in seiner Jackentasche gefunden. Ein Mädchen habe ihm geschrieben, dass sie ihn überhaupt nicht lustig fände, aber ihm zuliebe laut lachte, damit Knut nicht traurig werde und von den anderen Kindern gehänselt werde. „Sie hatte mir den Brief geschrieben, weil sie sich wie eine Lügnerin gefühlt hat und mir die Wahrheit sagen wollte … Die Wahrheit kann manchmal so grausam sein“, lacht der gescheiterte Entertainer.

Ein anderes Mal wollte sich ein kleiner Junge von Knut adoptieren lassen. Der Informatikstudent hatte sich zunächst erschreckt, ob es dem Kleinen denn Zuhause nicht gut ginge. Der Junge wurde sehr gut von seiner Mutter behandelt, doch wollte er sie quasi mit Knut verkuppeln. „Die Mutter war 40 Jahre alt, streng genommen hätte sie mich genauso gut adoptieren können und ich hätte heute einen neunjährigen Bruder.“

:Katharina Cygan

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