Ballungsraum Ruhrgebiet: Und es wird immer enger hier. Trotz vieler leer stehender Wohnungen werden Brachflächen und Grünfelder mehr und mehr verbaut. Jeden Tag einen Quadratkilometer mehr. Wie können wir die letzten grüne Oasen erhalten?
Wir sind auf dem vierten Platz in Deutschland – und nein, das ist kein Grund zur Freude. Hinter Bremen, Hamburg und Berlin ist das Ruhrgebiet die am dichteteste besiedelte Region unseres Landes. Die Stadt Essen ist dabei sogar Spitzenreiter. Dortmund hat die höchste Autodichte. Bochum gehört neben vier weiteren Reviermetropolen zu den 20 am dichtesten besiedelten Städten Europas.
Was durchaus seine Vorteile hat (Verkehrsanbindung im ÖPNV, kurze Wege in die Stadt), bringt logischerweise auch noch viel mehr Nachteile mit sich. Vor allem der Wegfall von Grün- und Erholungsflächen sollte doch die Stadtverwaltungen und Kommunen alarmieren, hier einzuschreiten. Was vielleicht viele nicht wissen: Das Ruhrgebiet war vor der Ansiedlung der Zechen und den damit verbundenen Kohleabbau eine grüne Oase für BauerInnen, Tiere und Pflanzen. Soll das alles aufs Spiel gesetzt werden?
Haltet die Bagger auf
„Schöner Wohnen am Wiesental – Das könnte bald ihr Zuhause sein“, liest man zum Beispiel, wenn man an der Friederikastraße ins Wiesental hineingeht – neben dem West- und dem Stadtpark einer der beliebtesten Grünzonen im Stadtzentrum. es entstehen Einfamilienhäuser, Reihenhäuser oder altersgerechte Mietwohnungen.
Es wird aktuell also viel gebaut, was auch gut für die Wirtschaft und die ArbeiterInnen ist. Trotzdem muss eine Grenze gezogen werden zwischen notwendiger Wohnfläche und dem gleichzeitigen Schutz der Umwelt. Die Politik kann nicht die ganze Zeit von der Energiewende sprechen und nebenbei die letzten Grünflächen der Region zerstören. Haben wir nicht schon genug zerstört? Muss es denn immer ein Neubau sein oder können über Sanierungen alter Baubestände nicht Platz und damit Grünfläche eingespart werden? Sanieren, modernisieren und höher bauen, statt immer neu bauen! Für die Zukunft des Landes!
:Tim Schwermer
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