Er hat es geschafft – wenn auch ziemlich knapp: Mit 53,07 Prozent der Stimmen konnte sich Thomas Eiskirch, OB-Kandidat der SPD, gegen Klaus Franz von der CDU in der Stichwahl am Sonntag durchsetzen. Die SPD ist erleichtert, gleichwohl das Ergebnis ernüchternd ausfällt und hinter den eigenen Erwartungen zurückliegt. Reichte wohl am Ende doch das SPD-Parteibuch?
Die Stadt Bochum bleibt weiterhin in sozialdemokratischen Händen und wird in den kommenden fünf Jahren von Thomas Eiskirch geführt. Der SPD-Politiker und ehemalige Landtagsabgeordnete setzte sich in der Stichwahl gegen den CDU-Kandidaten Klaus Franz durch. Mit 53,07 Prozent fiel das Ergebnis dabei deutlich schlechter als erwartet aus. Die Wahlbeteiligung lag im Vergleich zum ersten Wahldurchgang vor zwei Wochen nur noch bei 32,9 statt 38,2 Prozent, was das geringe Politikinteresse auch auf kommunaler Ebene unterstreicht. Eiskirch selbst bedankte sich bei der Twittergemeinde nach dem Sieg und auch die Stadt Bochum wünschte dem neuen Oberbürgermeister alles Gute.
Franz Ferdinand oder Karma Chameleon
Die WählerInnen, die es am Ende doch zur Wahlurne geschafft hatten, wussten im Vorfeld kaum, wofür die jeweiligen Kandidaten standen, was vor allem an der teilweise identischen Wahlwerbung lag. Die SPD-Plakate waren bunt – Eiskirch mimte das Wahlkampfchamäleon. Klaus Franz, der Kandidat der CDU, nutzte eine Werbeagentur, die ihm in Rockstar-Manier eine jüngere und coolere Note verpasste. Auf Eiskirch kommt eine Menge Arbeit zu: Haushaltssperre, Folgekosten des Musikforums, Kürzungen der Kulturausgaben. Auch wenn letztlich vielleicht das SPD-Parteibuch zum Wahlsieg hilfreich war, bleibt zu hoffen, dass er vielleicht für eine frischere und neuere Kommunalpolitik steht, die die WählerInnen wieder ins Boot holt.
:Tim Schwermer
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