Bild: Glosse: Wie wir das DozentInnen-Credo „Das sind keine Ferien …“ ernst nehmen können

Das Halbjahr hängt in den letzten Atemzügen. Nur noch drei Tage durchhalten, und dann heißt es, pünktlich mit dem Klingeln die Tasche zu schnappen, in denen keine Stifte und Blöcke verstaut sind, sondern Badesachen, und unter lautem Jubel die Bildungsanstalt im Laufschritt zu verlassen! Ein tolles Gefühl… hätte das sein können, doch man ist nicht mehr in der Schule, sondern in der Uni.

Sobald man in der Lage war, zu fassen, was sechseinhalb Wochen überhaupt bedeuten – diese Zeitspanne also in Begriffen einzuordnen, die über „Boah, unendlich lange!“ hinausgehen – war man ja schon irgendwie ernüchtert. Die Hälfte der Zeit ging für den Ferienjob drauf, eine Woche musste man dann ja doch irgendwie lernen, Mathe oder Vokabeln, da blieb so viel Urlaub ja irgendwie nicht übrig.

Deshalb wurde in unserem Bildungssystem die Ferienlänge der Ontogenese des Menschen angepasst: Zwei mal zwei Monate Ferien im Jahr gibt es an der Uni. Dazu ein Semesterticket und die Volljährigkeit für mehr Rechte und Freiheiten.

Doch wir wären ja undankbar, dieses Geschenk der Freiheit einfach so anzunehmen. Deshalb erfinden wir immer wieder neue Methoden, dieses unverdiente Präsent zu verderben.

Reduziere deine Ferien auf ein erträgliches Maß – für Geistis

„Die Hausarbeit hat keine Abgabefrist – ich guck lieber noch eine Staffel meiner aktuellen Lieblingsserie. Und alle Staffeln meiner Lieblingsserie von vor fünf Jahren. Die Hausarbeiten der letzten vier Semester arbeite ich dann in den Ferien ab.“

Tu was für Deinen Abschluss, pfeif auf Dein Leben – für MINTs

„Ich hab gar keine Ferien, ich hab Praktikum. Alter, da bleiben mir nur zwei freie Wochen. Da mache ich mal absolut gar nichts. Ich weiß, dass es später im Arbeitsleben genauso sein wird, aber Praktikum ist extra anstrengend!“

Für alle:

„Ach, im August gibt es eine Nachschreibklausur? Dann brauch ich vorher ja gar nicht viel zu lernen. Ich werde im Hochsommer ja noch genug Zeit zum Pauken haben!“

:Marek Firlej

0 comments

You must be logged in to post a comment.