Bild: Leichenschmaus: Vor der Edelcafete Q-West haben AktivistInnen Gräber ausgehoben. , Gedenkaktion „Die Toten kommen“ erreicht die RUB Foto: kac

Am frühen Montagmorgen haben AktivistInnen auf der Wiese vor dem Q-West ein Gräberfeld angelegt, um symbolisch der vielen Toten zu gedenken, die auf der Flucht nach Europa – vor allem im Mittelmeer – ums Leben kommen.

Das Zentrum für politische Schönheit prangerte vor einer Woche die europäische Flüchtlingspolitik an und hob beim europaweiten Aktionstag „Die Toten kommen“ Gräber für den unbekannten Flüchtling aus (siehe den gleichnamigen Kommentar sowie den Artikel „Die Mauern müssen weg“ aus der :bsz-Ausgabe 1048). Auch in Bochum beteiligten sich AktivistInnen, ein Grab im Westpark wurde aber inzwischen von der Stadt wieder entfernt. Wie lange bleiben wohl die Gräber vorm Q-West bestehen?

:Die Redaktion

8 comments

  1. Protest okay, aber warum muss
    Protest okay, aber warum muss man wissentlich und willentlich etwas dafür zerstören?
    Die Wiese gehört der Uni und ich würde an deren Stelle den eifrigen Aktionismus der Aktivisten/ -innen anzeigen.
    Die wollen doch auch nicht eines Morgens aufwachen uns sehen müssen, dass ihnen der Garten umgegraben wurde…

    1. Peer Wollnik

      Die Protestform wurde gewählt
      Die Protestform wurde gewählt, um die Menschen in ihrem Alltagstrott wachzurütteln, und zur Frage der Grünlandzerstörung finde ich es keinen Deut besser, wenn die Uni auf „Ihrem“ Gelände für angeblich „hehre“ Ziele durch Neubauten (beispielsweise GD) die Landschaft zerstört!

  2. Ein Anarchist

    „Herrschaft ok, aber muss mensch sie über andere ausüben?“
    „Protest okay, aber warum muss man wissentlich und willentlich etwas dafür zerstören?
    Die Wiese gehört der Uni und ich würde an deren Stelle den eifrigen Aktionismus der Aktivisten/ -innen anzeigen.
    Die wollen doch auch nicht eines Morgens aufwachen uns sehen müssen, dass ihnen der Garten umgegraben wurde…“

    An den EU-Außengrenzen sterben jährlich tausende Menschen, Millionen halten sie in Armut, Hunger, .etc. fest. Der Kapitalismus, Kriege und alle andere Formen/Auswirkungen von Herrschaft lassen jedes Jahr Millionen sterben. 7 Millionen Menschen sterben allein an Hungern, bei einer globalen Überproduktion von Lebensmitteln. Ich finde wer Staat, Kapitalismus und so gut findet kann das ja gerne ausleben ohne das ich betroffen bin. Ach ne geht ja nicht, Herrschaft muss ja über andere ausgeübt werden sonst macht sie keinen Sinn…

    Also in einer Gesellschaftsordnung die jährlich Millionen tötet und die Freiheit von Milliarden Menschen unter drückt, sich über ein bisschen umgestaltet Rasen aufzuschrecken, zeigt nur wie sehr wir Menschenfeindlichkeit und Autoritätshörigkeit verinnerlicht haben.

    Die Freiheit, die Bedürfnisse und der Wert einer*eines jeden Menschen sind für mich (als Anarchist) das worauf unserer Zusammenleben basieren sollte…

  3. Justins Bekannter

    Justin,m es ist genug
    Lieber Justin,
    in Deinem Kommentar vergisst Du zu erwähnen, dass der Hunger in der Welt in den letzten 30 Jahren zurückgegangen ist. Und das im Kapitalismus. Das sind Zahlen, die Du unter WHO Statistiken googeln kannst. Herrschaft wird es immer geben. Es geht darum, sie demokratisch von der Basis her zu organisieren. Deswegen ist es ja so schwer mit Anarchisten eine bessere Welt aufzubauen, weil ihr das einfach nicht wahrhaben wollt. Nur mal so als Gedankenanregung…

  4. Der Zusammenhang
    Die Diskussion bisher:
    Frage: „Warum werden Grünflächen zerstört?“
    Antwort: „Im Rest der Welt verrecken Menschen – und du bist Schuld, weil du dich über zerstörte Grünflächen aufregst.“

    Meine Frage: Wie viele Menschenleben habt ihr bis jetzt genau mit Eurer Aktion gerettet? Oder andersrum: Wie viele Menschenleben habt ihr auf dem Gewissen, weil ihr Steuern an ein EU-Mitgliedsland zahlt?

  5. Kapitalismus

    Kranker Kapitalismus
    Überall auf der Welt ist es doch so, dass die Menschen unter dem Kapitalismus und dem Krieg leiden, der von den kapitalistischen Kriegszentren Washington und Berlin ausgeht. Warum müssen wir immer Moslems bombardieren? Sind das denn wirklich alles Terroristen? Oder auch Menschen?

  6. Gräber umgetreten
    Die Uni hat übrigens in einer Pressemitteilung verlauten lassen, dass sie die „Auseinandersetzung mit diesem wichtigen Thema begrüßt“ und erst einmal stehen lässt. Leider wurden die Gräber am Dienstag schon wieder umgetreten – laut Facebook von dem neurechten RUB-Studenten Jürgen Hans G. (bekannt als Pöbler auf vielen Uni-Veranstaltungen, z.B. musste die AStA-Veranstaltung zur Lage der Christen und Aramäer im Nordirak und Syrien letztes Jahr wegen ihm abgebrochen werden).

    Egal wie man zu solchen Aktionen steht, Gräber umtreten sollte No-Go in der politischen Auseinandersetzung sein.

    1. Redaktion

      Abbruch wegen Pöbeleien von Jürgen Hans G.?

      Die besagte Veranstaltung zur Situation der OrientchristInnen war nicht abgebrochen worden. Herr G. hatte sich lediglich an der Diskussion beteiligt. Ein Video der gesamten Veranstaltung findet sich auf: https://vimeo.com/111532801

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