Bild: Nicht meckern: Wenn die einen für ihre Rechte kämpfen, müssen andere Entbehrungen in Kauf nehmen. , Der längste Bahnstreik der BRD vorzeitig beendet: Wie war es für Euch? Karikatur: kac

Der Arbeitskampf der GDL dauerte monatelang; langsam dachten einige von  uns, dass das Ende nicht so schnell in Sicht sein wird – bis dann vergangene Woche GDL-Chef Claus Weselsky die PendlerInnen aufatmen ließ. Da es nun Schlichtungsgespräche gibt, darf es im Zeitraum vom 27. Mai bis  17. Juni keine Streiks geben. Ob es nun wirklich zu einer Einigung bezüglich der Tarifverträge geben wird, ist noch fraglich. Die :bsz hat an der Bochumer, Dortmunder und Uni von Duisburg-Essen Studis gefragt, wie sie die Streiks überstanden haben. Dachten sie, dass er tatsächlich in naher Zukunft endet und ob die Bahn auf die Forderungen der LokführerInnen eingeht?

RUB-Meinungen

An der RUB gab es von Euch unterschiedliche Prognosen, ob sich die Bahn mit der GDL einigen wird. Viele von Euch waren genervt von den immer wiederkehrenden Bahnstreiks.

Slavistikstudentin Anke hat ihre Familie im Emsland. Als sie vergangene Woche erfahren hat, dass wieder gestreikt wird, wurde sie wütend: „Demnächst fahre ich dann wohl mit dem Fahrrad, um meine Verwandten sehen zu können.“

Germanistikstudentin Denise wohnt in Düsseldorf und nahm den Streik ganz gelassen. Sie bemitleidete nur ein wenig ihre KommilitonInnen, die auf S-Bahnen angewiesen sind.

Geschichtsstudentin Lara aus Dortmund-Kley brauchte durch den Streik der S1 circa zwei Stunden bis zur RUB, dabei war sie sonst „wenn alles gut lief, in 30 Minuten an der Uni.“

Die Studis in Duisburg-Essen

Daniel, Wirtschaftsinformatikstudent aus Hagen, hatte keine Probleme, zu seinen Seminaren nach Essen zu gelangen: „Die Abellio-Bahn ist echt praktisch, es sollte mehr private Bahnen geben oder die Deutsche Bahn sollte sich endlich mal auf die GDL einlassen, dann gibt es auch keine Streiks mehr. Ich glaube, dass wir uns dieses Jahr noch auf einige bahnfreie Tage einstellen müssen.“

Veronika, Spanischstudentin aus Mülheim an der Ruhr, empfindet es als Frechheit, so viele Streiks durchzuführen: „Schön und gut, klar kann ich verstehen, dass die bessere Verträge haben wollen, aber ich muss auch meine Miete zahlen und wenn die S-Bahn nicht fährt, schaffe ich es von der Uni bis zur Arbeit nicht rechtzeitig. Wozu zahlen wir überhaupt so viel für unser Semesterticket, wenn wir es eh nicht vernünftig nutzen können?“

Was sagen die Studis an der TU Dortmund?

Mathestudent Max ist dafür, dass die Bahnen lahm gelegt werden. Er ist der Meinung, dass die LokführerInnen einen besseren Tarifvertrag verdienen beziehugsweise auch in Zukunft Tarifverträge für Beschäftigte abschließen können und ist überrascht über Weselskys plötzlichen Sinneswandel: „Sie hätten den längsten Streik, der in Deutschland stattfinden sollte, ruhig mal durchziehen sollen. So ein plötzliches Ende zeigt der Deutschen Bahn doch nur, dass die GDL langsam mit ihrem Latein am Ende ist. Außerdem täte es den Menschen gut, wenn sie mal mit dem Fahrrad fahren würden.“

Jetzt können KritikerInnen des Streiks erst einmal aufatmen und das Auto wieder vor dem Haus stehen lassen –  dann sind die Autobahnen vielleicht zumindest bis Mitte Juni etwas freier.

:Katharina Cygan

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