An den Zufahrten zur Ruhr-Uni riecht es nach Lack, denn die großen Wände der Unterführung sind legale Flächen, die besprüht werden dürfen. Das Akafö-Kulturbüro boskop hat einen Graffitiworkshop organisiert und die Sprühmöglichkeiten vor der eigenen Tür genutzt: Vier Mädels und drei Jungs griffen zur Sprühdose und gestalteten gemeinsam ein großes Wandbild.

In diesem Semester bot das Programm von boskop etwas ganz Besonderes. Ein Graffitiworkshop sollte der Kreativität der Studierenden einen ungewöhnlichen Rahmen bieten. Monwadi Sitthikun von boskop sorgte für einen erfahrenen „Dozenten“:  der Graffitikünstler und Rapper Manuel Meller brachte den Studis das Handwerk des Sprühens bei.

Die Teilnehmenden sind eine bunte Mischung aus DoktorandInnen, WirtschaftswissenschaftlerInnen und Lehramtsstudierende. AnfängerInnen und SprüherInnen mit erster Erfahrung arbeiten gemeinsam an ihren Werken. „Ich fand bunte Wände schon immer gut“, erklärt Jana und so standen die Graffitisympathisanten drei Tage gemeinsam durch, bis sie endlich ihre erworbenen Fähigkeiten praktisch ausprobieren konnten. Denn bevor es mit dem kostspieligen Sprühmaterial an die Wand ging, gab es einen Exkurs in die Graffitigeschichte und die Grundlagen des Skizzenaufbaus.

Den Blick über den Tellerrand ausprobieren

„Es ist schon nicht leicht, aber es geht!“, stellt die Biochemiedoktorandin Miriam fest, während sie eine Comicfigur an die Wand bringt. Alle Bilder sehen unterschiedlich aus. Manche probieren klassische Graffitistyles aus, andere überlegen sich kreative Figuren. Am Ende sind alle überwältigt von der fertigen Wand: „Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis“, beteuert der Kursleiter Meller. Und auch der Chemiedoktorand stellt fest: „Schön, hier über den eigenen Tellerrand schauen zu können.“
:Irene Allerborn
 

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