Wer derzeit Religionswissenschaft im Bachelor an der Ruhr-Universität studiert, ist verunsichert: Gerüchte dass der B.A.-Studiengang abgeschafft werden soll, machen die Runde, Der FSR beruhigt: „Keine Panik!“ Sollte es zur Einstampfung kommen, wird es mindestens neun Semester Zeit für den Abschluss geben. Unklar sei allerdings, ob es tatsächlich so weit komme. Zumindest ist das Fach ab März weg vom Campus.
Ein wenig ratlos ist der Fachschaftsrat RelWiss ja schon: Immer wieder sickern Gerüchte aus dem Dunstkreis des Lehrstuhls durch, dass der B.A.-Studiengang zugunsten eines hochspezialisierten Masterprogramms eingestampft werden solle. Äußern wollen sich dazu aber weder Lehrende noch Angestellte des Centrums für Religionswissenschaftliche Studien (CERES, wie die römische Erntegöttin) oder der Fakultät für evangelische Theologie, der das CERES angehört.
Mehr Lehrende, mehr Studierende – weniger Möglichkeiten?
Es spricht einiges für den Erhalt des Studiengangs. Das Lehrpersonal wurde für das kommende Semester aufgestockt. Auch die Zahl der Studierenden gibt keinen Grund zur Sorge: „Zwar haben wir viele Parkstudenten“ – Eingeschriebene, die für Wartesemester in der NC-freien RelWiss „parken“ –, „aber wir hatten auch 60 Prozent mehr Abschlüsse als im Vorjahr“, sagt ein FSR-Mitglied.
Dennoch halten sich die zuständigen Stellen bedeckt. „Die Informationslage ist dürftig, es sind alles nur Spekulationen“, beklagen sich die studentischen VertreterInnen. Aber sie sind entschlossen: „Sollte der Studiengang abgeschafft werden, wir würden uns definitiv wehren!“ Der FSR verspricht, am Ball zu bleiben.
Unabhängigkeit oder Marginalisierung?
Zunächst steht der Umzug des CERES an die Universitätsstraße 90A an. Eine ungünstige Situation für zahlreiche Studierende, die für viele Veranstaltungen von der Haltestelle Markstraße zur Uni pendeln müssen. Der FSR will in seinem dortigen neuen Büro Getränke und „Schoki für die Nerven“ anbieten. Die Snack-Versorgungslage ist ebenfalls unklar. Bei dem Umzug stellt sich allerdings die Frage: Wird CERES damit unabhängiger oder marginalisiert?
Bestrebungen, die Religionswissenschaft von der Theologie zu lösen, gibt es schon länger. „Wir sind auf dem Weg zu einer Zentralen Wissenschaftlichen Einrichtung“, heißt es aus dem FSR. In einer solchen ZWE gehen laut RUB-Auskunft ForscherInnen „genau definierten Themenfeldern auf den Grund, ohne einer bestimmten Fakultät zugeordnet zu sein.“ Die wissenschaftliche Koordinatorin Beate Hofmann habe mitgeteilt, dass studentische Mitarbeit bei der Gestaltung der ZWE erwünscht sei, freut sich der Fachschaftsrat.
:Marek Firlej
2 comments
Reply
You must be logged in to post a comment.
Schade das bei der knappen
Schade das bei der knappen Informationslage nicht alle Quellen ausgeschöpft wurden. Aber das ist die Entscheidung des Autors.
Muss oder darf ausziehen?
Könnte der Auszug nicht auch was mit der gigantischen Baustelle neben dem FNO zu tun haben? Und wie verhält sich das mit anderen Instituten in der Peripherie?
Gerüchte besagen, dass der Umzug an der Wasserstraße nur Phase 1 eines längeren Projektes ist. Gemeinsam mit den Raketenwissenschaftlern aus I- und N-Reihe wird in einem gigantischen Vorhaben die Peripherie der RUB auf das Sonnensystem erweitert: Wenn CERES auf den Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter geschossen wird. Erst kürzlich wurden Fotos mit Baugrund in erstklassiger Lage auf den dortigen Zwergplaneten veröffentlicht: http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/dawn-fotos-zwergplanet-ceres-zeigt-sich-immer-klarer-a-1017116.html