Ziemlich genau zehn Jahre nach seinem gefeierten Debüt „Garden State“ kehrt Zach Braff als Regisseur und Drehbuchautor mit „Wish I Was Here“ auf die Kinoleinwände zurück und sucht sich dabei die großen Themen des Lebens aus: Die Frage nach dem Sinn des Lebens, der eigenen Identität, dem Umgang mit dem Tod und nach dem Glauben an Gott. Ist Braff als Regisseur ein One-Hit-Wonder oder schafft er auch hinter der Kamera den Durchbruch?
Aiden Bloom (Zach Braff) lebt mit seiner Frau Sarah und seinen beiden Kindern Grace und Tucker in Los Angeles und ist dabei nicht nur auf der Suche nach einem Job als Schauspieler, sondern auch nach der eigenen Identität. Er tingelt von Audition zu Audition, um endlich eine Rolle zu bekommen, doch scheitert dabei wieder und wieder. Sarah (Kate Hudson) arbeitet in einem Großraumbüro und muss damit die komplette Familie ernähren und sich mit lästigen KollegInnen herumärgern. Als dann auch noch Aidens Vater, der, Patriarch der jüdischen Familie an Krebs erkrankt, gerät das gesamte Gleichgewicht aus dem Ruder. Die jüdische Privatschule, auf welche die Kinder gehen, kann von Aidens Vater nicht mehr bezahlt werden, da dieses Geld jetzt für die Krebsbehandlung gebraucht wird. Daraufhin beschließt Aiden, sein Leben in die Hand zu nehmen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: Frieden schließen mit seinem Vater, seinem Bruder Noah und vor allem mit sich selbst, um ein besserer Vater zu werden. Die jüdische Gemeinde hilft ihm dabei.
Traumsequenzen wie in Scrubs
Auch wenn das Thema des erfolglosen Schauspielers kein wirklich neues ist, schafft es Braff durch seine humorvolle Art, an die ernsten Episoden des Lebens mit einer gewissen Leichtigkeit heranzugehen. Die Traumsequenzen erinnern zwar an J.D. und „Scrubs“, doch will sich Braff von diesem Teil seines Lebens verabschieden. Auch wenn sein alter Weggefährte Turk eine Nebenrolle als Autoverkäufer bekam, soll „Wish I Was Here“ kein „Scrubs-Reloaded“ werden. Es ist eine Tragikomödie, die zwar weit weg vom Independent-Kino ist, wie es ursprünglich gedacht war; sehenswert ist der Film trotzdem – vor allem Joey King als Grace besticht in der Rolle der Tochter. Zach Braff kann insgesamt aber nicht an sein Regiedebüt anknüpfen und muss sich wohl erneut beweisen, um dem Ruf der Eintagsfliege zu entkommen.
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