Essay. Regen, Laub und Matsch – Oh wie wunderbar der Herbst ist da.
Tschö Sommer. Du hast dich dieses Jahr von deiner besten Seite gezeigt und ich werde dich sehr vermissen. Aber wie haben wir schon im Kindergarten fröhlich gesungen – „Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da!“
Eine Jahreszeit, die sich in all ihren schönen und bunten Farben präsentiert. Eigentlich nur orange, rot und matsch, doch er macht die Blätter bunter und wirft die Äpfel runter, auch wenn der Bauer nach dem Rekordsommer sich dies nur wünschen kann. Nein, mal ganz ehrlich, der Herbst hat doch was Schönes, denn er bringt uns Wein, hei hussassa! Ich höre Rolf Zuckowski auf seiner Gitarre spielen, mit uns trällern und denke mir: Damals, ja damals als Kind, da war der Herbst was Tolles. Kastanienfiguren basteln, mit Gummistiefeln in die Pfützen springen und die Nachbarn, die nie was Süßes zu Halloween hatten, nerven. Es war schön unbeschwert – Kindsein eben.
Und heute? Schlechte Laune, da man im Dunkeln zur Uni hinfährt und im Dunkeln wieder zurückfährt, man den 374. Knirps geschrottet hat oder mal wieder vergessen hat, einen einzupacken und draußen im Regen steht oder nervigen Kindern an Halloween sagen, dass man keine Süßigkeiten hat, wir außerdem nicht in Amerika sind und sie den Scheiß lassen sollen.
Herbst, du bist wunderbar
Aber trotz alledem, ich liebe es! Der Herbst ist nämlich nicht nur die Jahreszeit, in der es schneller dunkel wird, es ist die Ich-zieh-mir-mal-eben-einen-Hoodie-an-Zeit und „Bad Hair Days“ gibt es dank der Mützen und Hüte auch nicht. Zu Hause sitzen und ‚bingewatchen‘ wird auch nicht mehr mit einem vorwurfsvollen „Aber es ist doch so schön draußen“ kommentiert.
Mal ganz ehrlich: Der Herbst ist geil, was würden die ganzen „Pumpkin Spice Latte“-Fan-Girls und -Boys ohne ihn machen? Nun kann die Bahn ihre Verspätung auf die bösen Bäume schieben und nicht mehr auf ihre unfähigen, veralteten Züge. Und zu guter Letzt: Ohne dich könnte ich am mir 31. Oktober die Halloweenparade im Bermuda nicht anschauen.
:Abena Appiah