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Es ging vor Kurzem wieder los – das präsente Lernen an der Ruhr-Universität, unserer unansehnlich in Beton gehüllten, vielfältigen und großen Alma Mater. Die vorlesungsfreie Zeit am hinteren Ende des WiSe ward durch die ersten Veranstaltungen des SoSe abgelöst. Einem größeren Teil der Studierenden war die entspannte Zeit nach den letzten Hausarbeiten auch diesmal wieder zu kurz (und teils zu kalt) erschienen. Jedenfalls weicht die Kälte jetzt endgültig der Wärme und die räumliche Leere auf dem Campus weicht erneut dem Betrieb der Lehre. Erstis freuen sich auf das Abenteuer ihres Studiums und den Einstieg ins Studi-Leben. Beruflich eingespannte Langzeitstudierende blicken dagegen zielgerichtet den von ihnen noch benötigten Scheinen entgegen, für den Abschluss des Studi-Lebens. Eine höchst heterogene Masse wuselt durch das betonierte Areal, in dem positive Weichen für die Zukunft gestellt werden sollen.

Auch ich reise seit dieser Woche als Studierender zum Campus. Zu diesem anfangs gewöhnungsbedürftigen Ort im Ruhrpott, der mir seit eineinhalb Jahren vertraut ist, die erstaunlich schnell vergangen sind… In der vorlesungsfreien Zeit war ich im Dienste der :bsz hier, nun bin ich es zudem wieder, um etwas mehr über die Religionen und Religionsgeschichte Asiens zu lernen. Was die :bsz-Redaktion angeht, so liegt dieser chaotische, aber halbwegs gemütliche Arbeitsplatz ja praktischerweise im Studierendenhaus, neben dem KulturCafé. Die allermeisten RUB-Studis haben zwar schon mal Notiz von der gefaltet in diversen Ständern ausliegenden, zweifarbigen „Stadt- und Studierendenzeitung“ genommen, doch gar nicht präsent, wie oft sie ganz nahe an deren Produktionsort waren. Und seit die vorher hässlich-bekritzelte Tür (endlich) gestrichen wurde, ist die Redaktion gar noch ein bisschen unauffälliger geworden.

Würde eine – auf wenigstens neutrale Weise – auffälligere Redaktion denn helfen, mehr Nähe zwischen Studis und Studi-Zeitung zu schaffen? Vielleicht ein wenig. Doch soll es hier nicht mit Gedanken an Hinweisschilder und Fensterfolien weitergehen. — Es ist in meinem Empfinden meist ein schönes Gefühl, auf dem Campus der Ruhr-Uni zu sein. Nicht weil der Campus eine Augenweide wäre, sondern weil es hier wirklich tolle Lehrangebote gibt, die positive Assoziationen wecken. Außerdem gibt es vor Ort genug passable bis gute Gastronomie verschiedener Art, so dass kein Hunger droht und auch das gemeinschaftliche Kaffee-Trinken oder Speisen mit KommilitonInnen und KollegInnen gut möglich ist. Selbst für allerlei Einkaufsmöglichkeiten ist gesorgt. Nur trüben die Sanitäranlagen in den RUB-Gebäuden das Campus-Bild ein wenig. Doch in dieser endlosen Baustelle werden auch all jene eines Tages hoffentlich saniert werden.

Dann würde unserem Campus nur noch eine gründliche optische Umgestaltung fehlen. Alle Grünflächen sollten schöner und kreativer gestaltet werden, als bloß mit langweiligem Gras. Die Neubauten und äußerlichen Umbauten sollten eine ordentliche Portion Futurismus beinhalten. Doch gilt es nicht nur, die Architektur der Zukunft anzupassen, sondern auch die Infrastruktur. Und zu einer wünschenswerten Cyberpunk-orientierten Infrastruktur gehört in der unmittelbaren Nähe einer Universität auf jeden Fall ein Kapselhotel (auch Sarghotel genannt), wo gestapelte Kabinen von etwa 2 m² Fläche und 1,20 m Höhe als sehr günstige Schlafgelegenheiten bereit stehen. Für einen (empfehlenswerten) Mittagsschlaf oder für Pärchen wäre ein Kapsel-Stundenhotel ideal. Momentan ist das aber leider noch Zukunftsmusik. Drum lasst uns fleißig forschen und die Gesellschaft voran bringen, damit das Heute sich dem Morgen schneller annähert.

Patrick Henkelmann