An dieser Stelle könnte Spott darüber stehen, dass Rezos Haare in etwa die Farbe von Schlümpfen haben oder dass Philipp Amthor der jüngste alte, weiße Mann der Geschichte ist. Auch könnte man sich herrlich über die krachende Zerlegung der Sozialdemokratie auslassen. Und Witze über Horst Seehofer ziehen eigentlich auch immer. Doch mir ist als Journalist derzeit nicht zum Lachen zumute. Zu antidemokratisch sind die bundesdeutschen Zustände. Da fordert eine Möchtegern-Kanzlerkandidatin, Meinungsäußerung vor Wahlen einzuschränken, will sich aber nach Kritik ganz falsch verstanden wissen. Und dann ist da Horst Seehofer. Dass der Mann nicht auf den Pfaden des Grundgesetzes wandelt, sollte bereits seit Jahrzehnten klar sein. Dass er nun aber sogar zur Großoffensive gegen die freien Medien bläst, ist ein Alarmsignal. Wenn Quellen-TKÜ und Messengerüberwachung nicht ausreichen, muss eben das Redaktionsgeheimnis fallen. Im Namen der Sicherheit …         

Gastautor :juma

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Es ist wieder die Zeit des Jahres; der Grand Prix … Ehm ich meine natürlich der Eurovision Song Contest (ESC) fand am vergangenen Samstag statt. Eine Show, die aus 3-minütigen Liedern besteht, die von tollen Interpret*innen gesungen werden und gefühlt 10 Stunden geht. Und seitdem Stefan Raab in Rente ist, scheint es so, als wäre das Konzept, den*diejenige*n zu finden, der*die für uns antreten möchte, die Suche nach dem Heiligen Gral. Zu groß ist die Schmach zu scheitern. Sind unsere Künstler*innen oder ist es das Land selbst? Denn als das Publikumsvoting startete, Bar Rafaeli sagte „Germany …“ – dramatische Pause – „I’m sorry! Zero Points!“ und ESC-Stimme Peter Urban seine Empörung aussprach, jubelte schon die Halle. Ja man, wir sind Scheiße, auf jeden für die anderen Nationen. War das Lied wirklich so schlecht? Nein, natürlich nicht, aber beim ESC geht es seit Jahren nur darum, Punkte an die Nachbarländer zu vergeben. Aber wir können uns freuen, denn die längste Midlife-Crisis in Person, Madonna, hat mit ihrem Auftritt den Rest eh
vergessen lassen.         

:bena

Sexstreik, weil die Abtreibungsgesetze verschärft wurden. Ein Hoch auf die USA für ihre grandiosen Entscheidungen. Damit meine ich nicht nur die verschärften Gesetzte, die sich gegen das Urteil des Obersten Gerichtshofs von 1973 stellen. Abtreiben können bis die eingenistete Lebensform eigenständig außerhalb des Wirts lebensfähig ist, war die Grenze. Jetzt wurde in einigen Staaten die Grenze auf „bis zum ersten Herzschlag“ gesetzt. Das sind manchmal nur sechs Wochen. Zum Wohle der Menschheit sollte man die Entscheidungen überdenken. Ich plädiere an der Stelle für eine Reglung, die Abtreibung legalisiert bis das Gehirn die erste vernunftgetriebene intelligenzerfordernde Regung gezeigt hat. Das ist weit gefasst, bei manchen ist das schon mit einigen Wochen der Fall, andere warten da schon ihr ganzes Leben drauf. Außerdem wäre für viele Menschen das Leben angenehmer. Es könnte so schön sein – Trump wäre nicht mehr da, über einige Anhänger*innen der Politik in Deutschland könnte man nachdenken, … Klingt für mich passabel, das Konzept der  vernunftgebundenen postnatalen Abtreibung.         

:ken

Der Winter nimmt ein Ende und auf der Schlussgeraden wird noch mal alles mögliche in Bewegung gesetzt, um möglichst viel Content für den hungrigen Fan zu liefern. Nein, die Rede ist nicht von einer großen Schneeballschlacht mit allen Freund*innen und Kindern der Nachbarschaft, sondern von Game of Thrones (GoT) und dem bald bevorstehenden Ende der Serie. Aus diesem Anlass wird noch einmal kräftig auf die Franchise-Piñata eingedrescht, in der Hoffnung auf viele bunte Überraschungen. Ob das Ganze allerdings mit einem Lied von SZA, The Weekend und Travis Scott versehen werden muss, ist eher fragwürdig. Wirklich viel haben GoT und Hip Hop nichts gemeinsam, außer, dass Hip Hop und GoT gerade besonders viele Klicks im Netz bekommen. Das Lied wirkt auch nicht, als wäre die GoT Leidenschaft direkt aus den poetischen Herzen der Künstler*innen heraus geflossen, sondern eher so, als wollte man da schnell ein paar billige Klicks erzielen. Irgendwie wirkt die Mixtur hier wie ein Verrat an mindestens zwei Fankulturen.            

:fufu

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Jede*r kennt den Klassiker „In einem unbekannten Land / Vor gar nicht allzu langer Zeit / War eine Biene sehr bekannt…‘‘ Als hätte Karel Gott gewusst, dass Bienen bald Geschichte sind. Die Menschheit ist schuld, dass unsere Kindeskinder in der Zukunft mit Bienensocken rumlaufen werden, wenn Bienen die neuen Einhörner sind. Aber um die vom Aussterben bedrohte Art zu retten, lassen sich die Unternehmen einiges einfallen. Supermärkte verkaufen Bienenhotels, Bayer das beste Glyphosat und Beyoncé ein Livealbum. Aber was rettet die Bienen nun wirklich? Ganz klar die Sum-Sum-Aktion von eurem Lieblingspornoportal – Pornhub! Auf dem Sexportal gibt’s nun „Beeporn“ – das Beste, was die Natur uns zu bieten hat und das for bee! Bis Mitte Mai bestäuben die Bienen zum Dirtytalk Eurer Lieblingspornodarsteller*innen die Flora und Fauna. Getreu dem Motto ,,Ihr wisst ja, wo die Kiddies herkommen, Ihr Schlingel.‘‘ Also schmeiss den Inkognitotab an, schaue „Married-couple‘s first bee-some“ und #beesexual.

:bena

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Stell D ir vor, Du feierst Geburtstag, aber alle Gäste*innen finden Dich scheiße. So oder ähnlich könnte man beschreiben, was in Hamburg-Harburg passiert ist. Geladen hatte zwar nicht das unrühmliche Geburtstagskind, aber an anderen Orten wollten auch an der Elbe Neonazis am 20. April den Geburtstag ihres Idols Adolf Hitler feiern. Die örtliche NPD hatte geladen, um dem nationalsozialistischen Diktator zu gedenken. Und gekommen ist … Niemand. Naja, zumindest keine Neonazis. Je 300 Polizist*innen und Gegendemonstrant*innen erschienen am angemeldeten Startpunkt der Demonstration und standen sich die Beine in den Bauch. Von den NPD-Anhänger*innen ließ sich nicht einmal der Anmelder blicken. Wer so sehr in der Versenkung verschwindet, dass selbst die eigenen Demonstrationen nicht mehr besucht werden, sollte sich Gedanken über das eigene Image machen. Obwohl das bei der NPD so oder so miserabel ist. Als Grund für das Nichterscheinen gaben die norddeutschen Neonazis übrigens zeitliche Überschneidung an. Wenn das der Führer wüsste …

:juma

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Ist das noch Country oder kann das weg? Wenn es nach den Billboard Country Charts geht, dann kann es weg. Naja, wenn du schwarz bist und Country machst. Lil Nas X geht es da nicht anders wie Nelly oder unserer Queen B – Beyoncé, die mit Daddy Lessons erst durch ein Feature mit den heiligen Dixie Chicks zu den Country Music Awards (CMA) eigeladen wurde. Country Musik ist eben weiß! Und wenn Du das nicht bist und meinst, mit einem Benjo, einer Geige, und einem „Yihaaaa“ über Cowboys zu singen, ist das alles nur kein Country. Da wird gepflegt drauf geschifft, dass die Musik ohne die Sklav*innen und Blues gar nicht existieren würde. Aber hey! Taylor Swift darf in allen Charts vertreten sein, denn die macht ja jetzt Popmusik und das ist immer Country genug, um bei den CMAs noch abzusahnen. Lil Nas X gönnt sich nicht nur Platz eins, sondern zwei Viral Hits. Dank Billy Ray Cyrus, der alle Elemente des „Countrysounds“ und vor allem genug Whiteness hat, was für die Rednecks nicht reicht, so lang Lil Nas X schwarz ist.    

:bena

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Wie wunderschön doch der Semesterstart ist! Stau auf den Autobahnen, blockierte Einfahrten im Parkhaus, mehrfaches im Kreis gurken auf der Parkplatzsuche. Dabei alle fünf Parklücken wild gestikulierend und das Lenkrad anbrüllend eskalieren, nur weil irgendein Mensch mit überschaubaren Fähigkeiten im Abschätzen der eigenen Fahrzeuggröße schlicht zu dösig ist, die Abmessungen eines parkhausüblichen Stellplatzes zu kennen und der Meinung ist, er führe einen Panzer mit dem klangvollen Namen Maus (Abmessungen von 10 Metern Länge und 3,67 Metern Breite). Zur Hölle mit Euch Säcken! Ihr geht nicht nur mir gehörig auf den Senkel, sondern lockt auch das Ordnungsamt und die Abschleppdienste an die Uni und fuckt damit auch gehörig Eure Kommiliton*innen ab. Nicht, dass ich Euch das Autofahren verbieten könnte oder wollte, aber ich bitte Euch doch inständig, das Parken zu üben. Eine Stunde auf der Idiotenwiese kostet nur läppische 6 Euro und schont die Nerven Eurer Mitmenschen.          

     :ken

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Wenn die FUNKE-Mediengruppe aus Essen eins kann, dann ist es … Ja, was eigentlich? Schaut man sich in den Lokalzeitungen des Unternehmens um, fällt guter Lokaljournalismus schon mal weg. Boulevard, das klappt so gerade, wie man mit dem angeblich so jungen Portal „Der Westen“ zu beweisen versucht. Und dass einem die junge Generation am Herzen läge, wollte man nun auch bei der Verleihung der Goldenen Kamera beweisen. Die junge Klimaaktivistin Greta Thunberg wurde mit einem Sonderpreis für ihr Engagement geehrt. Soweit so gut, denn was die junge Frau aus Schweden derzeit weltweit leistet, kann nicht hoch genug geschätzt werden. Doch dass FUNKE es dann zulässt, dass die Preisträgerin in der Kategorie „bestes Nachwuchstalent“ von Sponsor Volkswagen einen SUV geschenkt bekommt, zeugt nicht nur von purer Ignoranz, sondern auch davon, dass man in der Essener Konzernzentrale nicht allzu viel nachgedacht hat. Unterm Strich bleibt, dass sich die Mediengruppe mal wieder blamiert hat. Aber das sollte man längst gewohnt sein, es passiert jeden Morgen …                                

:juma

Naggisch an der RUB? Undenkbar für die meisten. Hoffe ich. Andererseits gibt’s irgendwo mal wieder jemanden, der es unsagbar witzig findet, unbekleidet durch die Uni zu rennen und wildfremden Menschen seinen Schniedel unter die Nase zu reiben. Na Glückwunsch dazu. Schönes kleines Zipfelchen Haut hast Du da, mein Lieber. Schön, dass Du da so stolz drauf bist, dass Du es jemandem zeigen möchtest. Ich bitte Dich nur höflichst, Dir zu überlegen, dass es eben irgendwie ziemlich jämmerlich ist. Es ist genauso wenig etwas, worauf Du stolz sein solltest, wie etwa Nationalität. Mal davon ab sind die Erfolgschancen des „nackten Mannes“ wirklich überschaubar. Grundsätzlich schon, aber insbesondere, wenn ebendieser vollkommen unvermittelt ausgeführt wird, indem der Trenchcoat aufgerissen wird. Andererseits ist Exhibitionismus vielleicht in irgendeiner Weise die Retrovariante vom Dickpic? Versteh einer die Penistragenden – warum präsentiert Ihr das Teil eigentlich dauernd?                           

:ken

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