Halb zehn in Bochum. Der Wahnsinn hat einen Namen: Die Parkplatzsuche an der RUB.
Halb zehn in Bochum. Der Wahnsinn hat einen Namen: Die Parkplatzsuche an der RUB.
(CMP) Warum wurde Cäsar ermordet? Die Sache mit dem Königsdiadem. Aha. Und weshalb Gracchus? Schlechte Public Relations in Sachen Bodenreform. Soso. Zugegeben, sich in die Antike einzulesen kann eine langjährige und zähe Angelegenheit sein. Zudem ist das meiste Zeug schlecht geschrieben. Nichts gegen Plutarch und Mommsen, aber der Rest? Nichts mehr los bei unseren Altphilologen und Historikern. Wie schön ist es da, dass es noch andere Möglichkeiten gibt, die Weiten des Altertums auszuloten. Das PC-Spiel „Rome“ in der Total War Collection ist ein gutes Beispiel dafür.
Schlange stehen für Herbert. Endlich ist es wieder so weit: Bochums verlorener Sohn verlässt sein Londoner Exil und gibt sich im guten alten Bochum die Ehre. Und das gleich zweimal! Am 22. Mai 2012 wird er in gewohnter Manier das Stadion an der Castroper Straße füllen. Der Vorverkauf (Karten ab 55,50 Euro) läuft seit letzter Woche und spätestens zu Weihnachten dürfte das Event ausverkauft sein. Überraschungen werden keine zu erwarten sein.
„Schatz, ziehst du Tim-Jannick schon mal die Schuhe an?“ Nächstes Wochenende findet in Essen die weltweit größte Publikumsmesse für Gesellschaftsspiele statt: die Spiel. Urdeutsche Heimatverlage wie Ravensburger, die zu unserem Land gehören wie Bratwurst, stellen dort ihre Neuheiten vor – mit solch illustren Namen wie „Die Fürsten von Florenz“, „Die Burgen von Burgund“ oder „Die Baumeister von Arkadia“.
Es qualmt, es stinkt, es schadet. Deswegen müssen Raucher vielleicht bald draußen bleiben – wie Hunde. Denen verwehren wir schon länger via Verbotsschild den Zutritt zu Supermärkten, Eisdielen oder Tankstellen. Könnten Hunde sprechen, hätten sie sich vielleicht dagegen zu wehren versucht. Was aber sind schon Hunde gegen Raucher?
(haje) Mitten auf der steilen Straße in Heidelberg, Ortsteil Schlierbach, liegt eine kleine, grünliche Papierwurst. Ich hebe sie auf, so wie es meine Art ist, jeden Scheiß vom Boden aufzuklauben und zu untersuchen. Die Papierwurst ist ein zusammengerolltes Etikett, die Überraschung könnte kaum größer sein: Moritz Fiege Pils Bochum, schon leicht verblasst. Ich starre einen Moment ungläubig drauf und schenke das wundersame Fundstück dann meinem Freund und Mitbewohner Till, ein Ur-Bochumer, dem ich gerade bei seinem Umzug nach Heidelberg helfe. Er freut sich sehr. Also, über das Etikett, nicht so sehr über den Umzug.
(haje) Der Papst war da, der deutsche. Sein Besuch treibt seltsame Blüten. Seltsame Früchte, vielmehr: Auf seinem Besuch in Freiburg wurde Benedikt mit einer ganz besonderen Überraschung geehrt. Ein Landwirt hat 3.000 Äpfel mit der Silhouette des Kirchenvaters beklebt, damit im Reifeprozess ein gelbes Abbild des obersten Hirten auf den ansonsten roten Äpfeln prangt. Gott hat in seinem weisen Ratschluss allerdings einen großen Teil der heiligen Früchte verderben lassen. Etwa 1.200 Papst-Äpfel konnten dennoch geerntet werden. Ein Glück! Was der Papst selber so an Äpfeln produziert, wird schließlich sicherlich auch im Vatikan ganz weltlich die Toilette heruntergespült. Dieser Vorgang fällt aber natürlich in die Privatsphäre des Menschen Joseph Ratzinger und geht auch die gläubigsten Katholiken nichts an.
(haje) Mit der Typologie ist es so eine Sache: Die so genannte Wissenschaft glaubt, ohne sie nicht auskommen zu können. Wo kämen wir denn hin, wenn man nur noch „Vogel“ sagen würde, statt korrekt zwischen, sagen wir mal, einem Waldbaumläufer und einem Basstölpel zu unterscheiden. Ist doch vorzivilisatorisch, so eine ungenaue Ausdrucksweise. Läuft ein Vogel an Bäumen entlang, ist klein und braun und hat einen krummen Schnabel, ist es eben ein Baumläufer, da gibt’s nix zu diskutieren. Den Vogel muss man dazu nicht befragen. Es lebe der Positivismus! Das finden sogar viele SozialwissenschaftlerInnen. Zwischenmenschlich gelten indes ganz andere Regeln. Wer hier anhand von Äußerlichkeiten und Verhalten Einordnungen vornimmt, bekommt unerfreuliche Dinge an den Kopf geworfen: Schubladendenken, bäh! Arroganz, infame. Aber es ist so schwer, es zu lassen.
(Chs) „Geritten werden: So erlebt es das Pferd“ – was klingt wie ein Erlebnisbericht eines heilserfahrenen Hinduisten, (der seinem Bruder im vorherigen Leben zu häufig und zu heftig mit der Schüppe auf den Kopf gehauen hat und deswegen zunächst als behufter Vierbeiner reinkarnieren musste, um kurz darauf als Autorin wiederzukehren), ist eigentlich der Titel eines Buches von Ulrike Thiel. Passend zur Wiedergeburtshypothese ist es im Kosmos Verlag erschienen, wurde aber nicht – wie mancher vielleicht meinen könnte – für den Deutschen Buchpreis nominiert, der zeitgleich ebenfalls vergeben wird, sondern reüssiert als Schlusslicht der noch wenig populären Longlist der kuriosesten Buchtitel 2011.