Wohnen. Wohnungslose Menschen sollen ab Herbst 2018 im neuen Obdachlosenheim in Bochum Grumme in Doppelzimmern  schlafen können.

Nahe des Bochumer Stadions wird ein neues Obdachlosenheim gebaut. Das Fliednerheim soll im Herbst 2018 fertig sein. Danach soll das alte, marode Fliednerheim abgerissen werden. Statt der momentanen Sechs-Personen-Räume soll das neue Heim geschlechtergetrennte Schlafbereiche haben, in denen – in Doppelzimmern – insgesamt 40 bis 60 Personen unterkommen sollen. Außerdem zieht die Suppenküche mit in das neue Gebäude und es soll Räume für medizinische Betreuung geben. Die Kosten für das Bauprojekt sind noch nicht klar. Der Bochumer Oberbürgermeister Thomas Eiskirch hebt dabei hervor, dass Bochum damit „links und rechts die erste Stadt sein“ wird, die Wohnungslose in einen Neubau einziehen lässt, statt sie „von einer Schrömmelimmobilie in die nächste“ zu schicken.

Unterkunft für alle!

Auch das Straßenmagazin „bodo“ begrüßt, dass das alte Fliednerhaus durch einen Neubau ersetzt wird. Jedoch sehe man Schwierigkeiten: Der Tagesaufenthalt, die Bochumer bodo-Anlaufstelle und die Beratungsstelle für wohnungslose Männer ziehen zusammen in die Bessemerstraße. „Die beiden zentralen Anlaufstelllen – am Stadion und in der Bessemerstraße – liegen rund 3 km auseinander“, erklärt Alexandra Gehrhardt von bodo. Für viele ohne ÖPNV-Ticket sei das ein Fußweg von 40 Minuten. 

Außerdem sei die Nutzung von Notschlafstellen oft mit Hürden verbunden: So sei es üblicherweise nicht erlaubt, Hunde mitzubringen. Auch Alkohol oder Drogen seien verboten. Außerdem sei die Nutzung von Obdachlosenunterkünften oft „an die Bedingung geknüpft, am nächsten Tag Sozialleistungen zu beantragen“ oder Termine bei Behörden einzuhalten, so Gehrhardt. Sie wünscht sich, dass eine „Notunterkunft allen Menschen offen steht, die in Not sind, unabhängig von Pass, Sozialleistungsanspruch oder Suchtkrankheiten.“ 

:Kendra Smielowski

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