Bild: Hochkonzentriert: Die vier Performerinnen bei der Arbeit. , Zwischen Utopie und Dystopie Foto: Anna-Lena Weckesser

Performance. FrauWirr laden am 27. und 29. Juli ein, herauszufinden, wie eine harmonische Gesellschaft aussehen kann. Für einen Abend soll ein Kunstraum entstehen, in dem zusammen gesprochen und Ideen ausgetauscht werden. 

Wie wollen wir leben? Womit wollen wir aufhören? Was wollen wir verändern? Das Künstlerinnenkollektiv FrauWirr, bestehend aus Maike Grabow, Lisa Heinz, Jannica Hümbert und Anna-Lena Weckesser, möchte in seiner Performance „Wir hören auf!“ zusammen mit dem Publikum diese Fragen verhandeln und in einem Kunstraum erarbeiten, wie eine harmonische Gesellschaft aussehen kann. Dafür haben FrauWirr sich ausführlich mit dem theoretischen Hintergrund von Utopien und Gesellschaftsordnungen beschäftigt, erzählt Maike Grabow, Dramaturgin der Gruppe. Dabei haben sie sowohl mit theoretischen Texten wie „Das kommunistische Manifest“, von Marx und Engels, oder Schriften von Michel Foucault und Jean-Jacques Rousseau gearbeitet. Aber auch belletristische Werke wie Aldous Huxleys „Schöne neue Welt“ oder „Utopia“ von Thomas Morus sind in ihre Überlegungen miteingeflossen. Gemeinsam mit den vier Performerinnen Anna Júlia Amaral, Isabell Höckel, Viviane Lennert und Sarah Wessels haben sie dementsprechende Rollenprofile ausgearbeitet, in denen aber auch ganz persönliche Überlegungen der Performerinnen miteinbezogen worden sind.  Gefördert werden FrauWirr unter anderem vom Kulturbüro der Stadt Bochum, dem AStA der Ruhr-Universität Bochum, dem Akafö-Kulturbüro Boskop und dem Fachschaftsrat Theaterwissenschaft.  

Publikum wird miteinbezogen

Bei ihrer Performance haben FrauWirr sich entschieden, die Trennung zwischen Bühne und Zuschauerraum aufzuheben und mit dem Publikum zu arbeiten. Dadurch entstehe ein ganz anderer Kontakt zu den Performerinnen, erzählen Jannica Hümbert und Lisa Heinz. Beide sind verantwortlich für die Regie der Performance. „Die Performerinnen können sich neben jemanden setzen und es kann zu kleinen Einzelgesprächen kommen“, erklärt Jannica das Konzept. Das Publikum wird so zum Teil der Aufführung und sitzt mit den Performerinnen im Licht auf der Bühne.  Das bedeute aber nicht, dass man ständig mitspielen müsse, erklärt Lisa: „Natürlich werden die Menschen in Gesprächen etwas gefragt, aber man muss nicht ständig bei allem mitmachen und kann auch mal passiv sein. Man kann mehr Zuschauer sein oder mehr mitmachen.“ Man müsse auch nichts Besonderes mitbringen oder vorbereiten. Es reiche vollkommen aus, ein wenig offen und man selbst zu sein. Durch diese Herangehensweise für die Performance sei aber die Planung und vor allem das Proben viel schwieriger, erklärt Jannica: „Wir arbeiten da viel mit Improvisation und wir versuchen jetzt auch mit Testpublikum zu arbeiten, aber eigentlich wissen wir bis zur Premiere nicht genau, was passiert und ob die Dinge, die wir uns überlegt haben auch so stattfinden werden.“ Ob und wie das gelingt, können je 60 Interessierte am 27. oder 29. Juli im Zentrum für urbane Kunst in Bochum herausfinden.

:Andreas Schneider

Zeit:Punkt

Donnerstag und Samstag, 27. Und 29 Juli, 19 Uhr, Zentrum für urbane Kunst (Zeche 1), Bochum. Eintritt frei.

Karten über: FrauWirr@gmail.com
 

 

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