Am 8. Februar wurde beim sogenannten Hochschuldialog ein neues Konzept für die Campusentwicklung bis 2030 vorgestellt. Dabei soll das ehemalige Opelgelände, welches im Konzept Mark 51°7 genannt wird, genutzt werden. Dadurch soll einerseits das Platzproblem der Ruhr-Universität Bochum und der Hochschule Bochum gelöst werden, andererseits wollen die Hochschulen so ihrer stadtgesellschaftlichen Verantwortung stärker nachkommen. Ein ähnliches Konzept wird seit einigen Jahren auch durch das Bochumer Fenster an der Massenbergstraße und dem Blue Square an der Kortumstraße verfolgt. Aber nicht nur Universitätsgebäude sollen sich auf Mark 51°7 niederlassen. Geplant ist auch die Einbindung forschungsrelevanter Institute und Unternehmen.
Das Herz der Universität – der Campus
Der Lehrbetrieb soll im Kern aber weiterhin auf dem Campus stattfinden, so Prof. Uta Hohn. Der Fokus soll auf der Etablierung eines interdisziplinären Innovationsclusters liegen. Es soll eine Dynamik entstehen, die für AkteurInnen, die an der Schnittstelle von Wissenschaft und Wirtschaft aktiv sind, besonders interessant ist. Als erster Ankerpunkt soll das Forschungszentrum für Engineering Smarter Produkt-Service-Systeme (ZESS) dienen. Dort sollen WissenschaftlerInnen der Fakultäten für Maschinenbau, Elektrotechnik und Informationstechnik mit ForscherInnen aus den Wirtschafts-, Sozial- und Rechtswissenschaften, der Psychologie und Mathematik zusammenarbeiten. Sukzessive sollen externe Anmietungen außerhalb der drei Pole – Campus, Innenstadt und Mark 51°7 – auf das Gelände von Mark 51°7 umziehen. Die eingesparten Mietkosten sollen dann zumindest teilweise die Kosten für das Projekt kompensieren.
Luftstrecke von Mark 51°7 zum Campus
„Priorität hat eine direkte infrastrukturelle Anbindung des ehemaligen Opelgeländes an den Campus“, betonte Hohn. Eine mögliche Option ist dabei eine Seilbahn. Mit der Stadt Bochum wurde dafür eine „verkehrsträgeroffene Untersuchung zur Optimierung der ÖPNV- und Radverkehrsanbindung in Anknüpfung an bestehende Konzepte der Stadt Bochum“ vereinbart. Die erforderliche Machbarkeitsstudie wurde allerdings noch nicht in Auftrag gegeben. Um die Verbindung rentabel und sinnvoller zu gestalten, soll die Seilbahn nicht nur Mark 51°7 und den Campus verbinden, sondern auch eine Verbindung zum Bahnhof Langendreer West und dem Kemnader See darstellen.
Anwesende stehen Plänen positiv gegenüber
Für die anwesenden wissenschaftlichen MitarbeiterInnen und ProfessorInnen stellt Mark 51°7 eine Chance dar, die RUB attraktiver zu gestalten und somit möglicherweise ihre Drittmittel zu maximieren. Eine Seilbahn als Verbindung für den Campus mit dem Bahnhof Langendreer West könnte außerdem die U 35 entlasten und das erwartete Wachstum an Studierenden für die nächsten Jahre im Bereich des Nahverkehrs auffangen.
:Andreas Schneider
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