Klack. Klack. Laut schallt es über den Rasen, wenn die Sticks auf Körper treffen. Die Schoner tragen die Lacrosse-Spieler nicht umsonst, oft genug prallen die Gegner gegeneinander. Es geht nicht sanft zu beim kanadischen Nationalsport. Die :bsz war beim Heimspiel der Männermannschaft von Bochum Lacrosse am vergangenen Sonntag dabei.
Wabernd liegt der Nebel über dem Wittener Sportplatz. Man sieht kaum die Hand vor Augen – wie soll man da einen kleinen weißen Ball von ungefähr sieben cm Durchmesser sehen? Ähnliches denkt wohl auch Benedikt Zauder, Mitbegründer des Vereins Bochum Lacrosse, der sich erst im November 2015 gegründet hat. Gegen die Ruhrpott Pirates soll es im letzten Heimspiel der Hinrunde der 2. Bundesliga West gehen. Die Erwartungen? „Spaß haben und Gelerntes umsetzen!“ Und doch haben die Isotope, wie sich die Spieler Bochums selbst nennen, zwei von vier Spielen gewonnen.
Früher: Tewaraathon
Ziel im Lacrosse ist es, mit den Sticks, an deren Enden Netze befestigt sind, möglichst viele Tore mit einem kleinen Ball zu erzielen. Auf dem Feld sind je Mannschaft zehn Spieler, von denen einer jeweils der Goalie, zu Deutsch Torwart, ist. Die Männervariante ist körperbetont, kein Wunder, denn entstanden ist Lacrosse in Nordamerika, wo Ureinwohner das Spiel namens Tewaarathon als Kriegsvorbereitung spielten.
Kämpferisch auch die Schlachtrufe der beiden Teams: „Nuklear!“ und „Pirates!“ Mittlerweile strahlt die Sonne. Obwohl im ersten Quarter wenig aggressiv, steigern sich die Isotope in grünem Dress, sodass es zu einem packenden Spiel kommt – reflektiert wird dies im Spielstand.
Einstmals olympisch, hat Lacrosse über Dekaden an Bedeutung verloren. Dies änderte sich in den letzten Jahren. Allein in Deutschland gibt es mittlerweile beinahe 50 Mannschaften mit 3.500 Spielenden. Laut Zauder arbeitet der Deutsche Lacrosseverband (DLaxV) an der Verbreitung des Sports.
„Stick“ing together like a family
Auch die BochumerInnen tun dies. So kam erst Mitte des Monats ein eigens finanzierter Promofilm heraus, der für den Hochschulport wirbt. Denn: Die Männer- und Damenmannschaften beziehen SpielerInnen auch aus den gut besuchten Kursen der RUB. Rookies, wie die Neuen genannt werden, spielen bei den Ligaspielen mit. Neben einem neuen Sport finden Rookies auch eine Art Familie. Die SpielerInnen Bochums unternehmen auch abseits des Trainings viel miteinander.
Nach beinahe zwei Stunden fliegender Wechsel, ein paar Fouls, viel Kommunikation auf und neben dem Feld wie „Ihr seid so gut, man. Ich liebe euch!“ (Fan an Spieler) und insgesamt elf Toren steht der Sieger fest: Die Isotope haben es gemacht und den Favoriten mit 6:5 knapp geschlagen. Neben gen Himmel fliegenden Sticks gab es Bier mit den Essenern, denn vor und nach dem Spiel sind sie alle nur Jungs, die denselben Sport lieben.
:Andrea Lorenz
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