Bild: Grooves aus den 60ern und Pinguine aus der Hölle: Jaana Redflower aus Witten schöpft aus allen Quellen. Bild: Jaana Redflower, Jaana Redflower im Gespräch über schrägen Humor und Rocker vs. Hippies Foto: H. Spütz

Sie fühlt sich nicht bloß im ganzen Ruhrgebiet zu Hause, sondern scheinbar auch auf allen Gebieten der Kunst: Jaana Redflower hat in den vergangenen Wochen nicht bloß ihr neues Album „Of Rhythm and Bloom“ veröffentlicht, mit dem sie derzeit auf Ruhrtour geht, sondern auch den wahnsinnigen Roman „Jorge, Pinguin im Kopf“, dessen Cover sie auch selbst gemalt hat. Wir trafen Jaana in einem Café, um mit ihr über Vorbilder und Pläne zu sprechen.

Als ich das Café betrete, blickt Jaana Redflower von ihrer Kurzgeschichte auf, an der sie gerade schreibt. Während ich Platz nehme, räumt sie das Notizbuch beiseite, das sie stets bei sich führt. Sie habe vorsichtshalber eine Bahn früher aus Witten genommen. „Irgendwas ist hier ja immer mit den Bahnen. So hatte ich Zeit, an meiner Kurzgeschichte zu schreiben. Etwas Postapokalyptisches“, erzählt sie.

Cthulhu im Schafspelz

Etwas Postapokalyptisches? Das traut man der jungen Frau mit der roten Blume im Haar und den klaren hellen Augen erst gar nicht zu. „Ich bin riesiger Cthulhu-Fan“, offenbart Jaana. Doch nicht nur Lovecrafts Horrorklassiker haben es ihr angetan, sondern auch Terry Pratchett und Douglas Adams, ihre größten Einflüsse beim Schreiben.

Ob nach dem frisch erschienenen „Jorge, Pinguin im Kopf“ direkt ein neues Buch geplant sei? „Mal schauen, was draus wird. Erstmal habe ich mit ‚Jorge‘ und dem Album genug zu tun.“

Und was ihr anderes Schaffensgebiet angeht? „Mich hat auf jeden Fall die Musik der 60er und 70er Jahre geprägt. Ich kann gar nicht anders, als danach zu klingen.“ Als ich ihr sage, dass ich für ihre Platte das Prädikat „Hippiemusik“ gefunden habe, erwidert Jaana mit leichter Empörung, das müsse „wenigstens Hippie-Metal“ heißen. Sie versichert mir, dass sie live auf jeden Fall härter klinge als auf Platte. Und dann hat sie ja auch noch ihre Hard-Rock-Band Clockwork Yew, wo sie die Verstärker noch mehr aufdrehen würde.

Derzeit ist Clockwork Yew allerdings auf der Suche nach einem Bassisten oder einer Bassistin. Macht aber nichts: Die nächsten Monate seien ohnehin mit Musik-, Lese- oder Kombi-Auftritten verplant.

 

„Of Rhythm and Bloom“

Erhältlich über jaana-redflower.de
In zehn Liedern verschmelzen Blues- und Hardrock zu einer Reise in die Zeit, als Musik noch Botschaft hatte und Drogen frei erhältlich waren. Ohne modernen Schnickschnack, doch mit zeitgemäßer Note geht es hier mal geradlinig, mal verspielt zu. 
 
 

„Jorge, Pinguin im Kopf“

Edition Paashaas Verlag, 2016
 
193 Seiten, 
9,95 Euro
 
Was in diesem Roman an Blut verg
ossen wird, geht auf keine Kuhhaut, sondern auf das Konto eines Pinguins aus der Hölle. Mit rasantem Tempo, das selbst dem Protagonisten zu viel ist, geht es mehrmals um die Welt und in die Abgründe der Psyche.
 
 

:bsz-Verlosung

„Weil sich der Pinguin selbständig gemacht hat, hat der Protagonist nicht den Pseudo-Hippie an seiner Seite, sondern nur eine Aubergine“, erzählt Jaana Redflower über ihren Roman „Jorge, Pinguin im Kopf“. Auch ohne dieses Komplott der Figur gegen die Autorin ist der Roman aberwitziger als Douglas Adams und verwirrender als „Fight Club“. Mit freundlicher Unterstützung des Edition Paashaas Verlags verlosen wir zwei Exemplare von „Jorge“. 

Schickt einfach eine Mail mit dem Betreff „Pinguin for president“ an 

redaktion@bszonline.de

:Marek Firlej

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