Das diesjährige Sommerfest der RUB stand ganz im Zeichen der Vielfalt: ob musikalisch mit Ska, Rock und Rap oder kulturell mit Poetry-Slam und Impro-Theater. Insgesamt 20.000 Menschen kamen zu dem traditionellen Sommerfest und verwandelten den Campus in eine friedliche Partymeile, auch wenn die gefühlte Polizeipräsenz kurzzeitig für Unsicherheit sorgte. Die Veranstalter waren insgesamt „hoch zufrieden“. Und das Wetter spielte auch noch mit.
Pünktlich zum Start des Sommerfestes kam die Sonne heraus und sorgte so für einen rappelvollen Campus. Nach der Blaupause im vergangenen Jahr kehrte das „richtige“ Sommerfest zurück und bot ein abwechslungsreiches Programm. „Eine rundum gelungene Veranstaltung mit einer guten musikalischen, kulinarischen und kulturellen Mischung“, resümierte RUB-Pressesprecher Jens Wylkop und war von dem „großartigen Feuerwerk“ am Ende „begeistert“. Auch die Studierenden fanden Gefallen an dem Fest. Über 20.000 Menschen sollen es am Ende nach offiziellen Angaben gewesen sein. Und diese wussten zum Teil gar nicht, wo sie zuerst hingehen sollten.
Alkoholische Angebote
Traditionell waren dabei die Listen, Fachschaften und Gremien der RUB stark vertreten und sorgten mit zum Teil verrückten Outfits für die Erheiterung der Massen. Der FSR Anglistik präsentierte sich im „Roaring 20s-Style“ und schenkte Cocktails aus, während der FSR Sozialwissenschaft den Studierenden die berühmte „Sowi-Bowle“ zur Verfügung stellte. Am Stand für Angewandte Informatik konnte nebenbei noch eine Runde „Super Mario“ gespielt werden. Auch wenn das studierende Volk die alkoholischen Angebote der Listen und Fachschaften ordentlich ausnutzte, kam es insgesamt zu wenig Vorfällen. Das Deutsche Rote Kreuz sprach am Ende des Abends von insgesamt 10 Fällen, die im Versorgungszelt behandelt werden mussten.
Bands, Poesie und Impro
Musikalische Vielfalt brachten Levee Break aus Hattingen mit Progressive Bluesrock à la The Doors auf der BIBROCK!-Bühne vor der Uni-Bib. Für RUB-Student David waren Beter Böcek Orkestrasi „ein echtes Highlight“ und „ein potientieller Headliner“, die mit beliebten türkischen Rock- und Popsongs unterschiedliche Stilrichtungen (Rock ‚n‘ Roll, Grunge, Anatolian Rock) bedienten. Auf der Hauptbühne im Forum vor dem Audimax luden Banda Senderos mit Reggae und Dancehall förmlich zum Tanzen ein. Nicht umsonst gewann die Band aus Essen 2014 mit ihrer Single „Ay nenita“ den Global Pop Hit Award des Radiosenders Funkhaus Europa. Etwas ruhiger, aber nicht weniger professionell wurde es mit Singer-Songwriterin Franzi Rockzz, die auf der Bühne im Audimax in ihren Songs „Geschichten aus dem Leben“ lyrisch mit ihrer Gitarre verarbeitete und dabei auch von lockerer Unterhaltung zu Nachdenklichkeit wechselte. Im Q-West hingegegen präsentierten Marock Bierlej, Felicitas Friedrich und Tuna Tourette ihre eigenen Texte beim Poetry Slam und kamen am Ende zusammen mit Publikumsbeteiligung noch einmal auf die Bühne, um die Telenovela "Wenn Würstchen weinen" zu performen. Eine Improtheatergruppe und Micha-E Goehre sorgten für einen stimmungsvollen Abschluss des Slams. Vor dem Audimax wurde es dann noch einmal "deep":
Die Beats von Rapper Weekend aus Gelsenkirchen, der dann zu später Stunde vor dem Audimax performte, erinnerte an die große Hip-Hop-Zeit der 2000er, als Bands wie RAG, Creutzfeld & Jacob oder Too Strong das Revier mit qualitativ hochwertigem Sprachgesang versorgten. Ältere Semester werden sich aktiv daran erinnern, jüngere Jahrgänge durch YouTube davon erfahren haben.
Kritische Stimmen
Doch nicht alles war positiv. Vielen Studierenden ist das „gefühlt hohe“ Polizeiaufgebot aufgefallen, das zwar nach Angaben der Hochschulkommission „nicht größer als sonst“ ausgefallen sei, aber zumindest kurzfristig für Unsicherheit unter den Studis sorgte. Auch das Flaschenverbot auf dem Gelände sorgte bei einigen für Unmut, doch die positiven Erfahrungen von Polizei, DRK und dem Veranstalter unterstützen diesen Eingriff. Organisationen wie Unicef oder Viva con Aqua riefen gleichzeitig zur Flaschenspende auf und viele Studis nutzten das Angebot.
Insgesamt war es ein friedliches Sommerfest. Auf ein neues Sommerfest 2017.
:Tim Schwermer
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