Nach drei Semestern Pause verwandelte sich das Kulturcafé zum Partyhotspot, denn das Autonome Schwulenreferat (ASR) lud zum sogenannten Legendären schwulen Sektempfang. Zwischen Freibier und pinken Flamingos klangen auch ernste Themen an.
„Willkommensshot!“ Ein Wort, bei dem Studierende wissen: Diese Party fängt gut an. Der 2012 zum ersten Mal im AusländerInnenzentrum und dem KulturCafé veranstaltete schwule Sektempfang wurde nach drei Semestern Pause wiederbelebt. Als Schirmherrin fungierte an diesem Abend Wanda Lismus, DragJane in der Nacht und Referentin für das ASR am Tage, die in ihren schwindelerregenden Pumps den ganzen Abend mit einem Lächeln über die Menge blickte.
Stichwort Homosexualität
Pinke, aufblasbare Flamingos, die ein oder andere in äußerster Vollendung geschminkte Dragqueen: Die queere Community feierte sich. Doch gerade in Anbetracht des erst kürzlich begangenen Tages gegen Homo-, Trans- und Biphobie (17. Mai) stellt sich unweigerlich die Frage: Wie tolerant ist der
Bochumer Campus in Bezug auf das Stichwort Homosexualität? Wanda Lismus sieht diese Frage eher kritisch: „Auch wenn der Umgang von Lehrkörpern und Studenten an der Universität immer liberaler und aufgeschlossener war als die gesamtgesellschaftliche Entwicklung, erfahren Minderheiten so wie Homosexuelle unentwegt Anfeindungen.“ Dennoch sei positiv zu vermerken, dass die Studierenden untereinander offener und toleranter miteinander umgingen.
Tolerante RUB?
Positiv sehen die Lage einige der am Abend anwesenden Gäste. Christian, 28, spricht von einem offenen Campus, der sich auch für dieses Thema interessiere, was an der BesucherInnenzahl und -struktur der Events des ASR deutlich werde. „Der Zulauf zu unseren Veranstaltungen, nicht nur von Homo- und Transsexuellen, zeigt, dass die Studierenden der RUB sich mit den Themen auseinandersetzten“, bestätigt auch Wanda. Doch Allen ist an diesem Abend klar: Es muss noch einiges bewegt werden, bis der Wunsch des ASR nach einer „gleichgestellten sowie toleranten Gesellschaft an und fernab der Universität“ erreicht ist.
:Andrea Lorenz
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