Bild: Es blüht: Die Ernte ist nicht mehr weit. , Home sweet Homegarden: Selber angebaut schmeckt besser Foto: kac

Früher gab es JägerInnen und SammlerInnen, die ihre Stämme versorgen mussten. Tauschgeschäfte wie bei „Die Siedler von Catan“ gehörten zum Alltag. Heute gilt: Du tauschst Dein Geld in Großstädten gegen Ware von großen Konzernen. Den Bauer, von dem Du Dein Gemüse hast, wirst Du wahrscheinlich nie im Leben treffen. Ich hingegen finde selbst minimalistische Selbstversorgung schmackhafter.

Als Kind hat mich meine Mama immer auf einen Bauernhof gebracht, denn so als Großstadtkind sollte ich trotzdem wissen, dass braune Kühe keinen Kakao geben. Wenn ich jedoch Kakao wollte, musste ich die Kuh erst melken und dann das Pulver in die Milch rühren. Wenn die Kuh aber meine kleinen Kinderhände nicht mochte, dann gab es eben keinen Schokodrink. Damit konnte ich leben, denn noch süßer waren die Himbeeren im Garten der Bäuerin, die ich jederzeit naschen durfte.

Aus Kirschen werde Wein

Heute hat Mama einen eigenen Garten; darin hat sie einen Kirschbaum, von dem wir jeden Sommer circa 60 Kilogramm Kirschen ermten. Aus diesen Kirschen entstehen die coolsten Dinge: Kirschmarmelade, Kirschsaft, Kirschkuchen und wohl der leckerste Wein der Welt. Sonst hat sie da noch Salat, Rote Beete, Erdbeeren und Kartoffeln – einfach alles, was das Herz begehrt. Alles frei von Chemie. Alles schmeckt intensiver und leckerer. Dabei hat sie keinen großen Garten, bloß einen klugen Sohn, der ihr platzsparende Etagenbeete gebaut hat. Das schönste ist, wenn ich Mama besuche, dass ich morgens in den Garten gehen kann und einfach von den Pflänzchen pflücken kann, was ich möchte.

Im Studi-Wohnheim wird es dann etwas schwierig mit der Selbstversorgung, doch zumindest kann ich Kräuter, wie Kresse oder Minze, in Blumentöpfen züchten oder im Studigarten der RUB größeres Gemüse anbauen.

:Katharina Cygan

 

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