Wer hat bei diesem NSA-Skandal eigentlich Regie geführt? War es wohl Edward Snowden, die Presse oder doch Peter Jackson? Wir wissen es nicht, allerdings wurde aus dem Einteiler ein Dreiteiler gemacht.

Nach der ersten großen Enthüllung um das Spähprogramm Prism und die deutsche Beteiligung folgte der Eklat um die Bespitzelung der Kanzlerin, jetzt die Fortsetzung: Die Spählisten, mit denen der Geheimdienst seine Suchen verfolgt.

Ist der Skandal zu abstrakt?

Wie oft der alte Schinken auf den Markt geworfen wird, er will den BürgerInnen nicht richtig schmecken, wie auch der Berliner Kommunikations-Professor Martin Emmer der Tagesschau verriet. Schuld daran seien die Kanzlerin und ihr Regierungssprecher Steffen Seibert, die beide versuchen dem Skandal den Wind aus den Segeln zu nehmen, und das abstrakte Thema selbst. Umfragen der Tagesschau hätten diese Ansicht zudem bestärkt, denn sieben von zehn Befragten würden das Thema gelassen nehmen: „Ich mache mir persönlich keine Sorgen, dass Geheimdienste meine Kommunikation überwachen.“

Konkreter

Und solange ‚Mutti Merkel‘ nicht erschrocken zu uns schaut, wenn ein Unfall passiert, wird auch die Mehrheit der Deutschen nicht lauter schreien. Selbst, wenn die Leute zwar keine Angst haben, von der NSA ausgespäht zu werden, ist die Gefahr dennoch real, wenn auch nicht unmittelbar. Was wäre denn, wenn unser direktes Umfeld, wie zum Beispiel unserE PartnerIn oder gar unsere Eltern, Zugriff auf die Daten bekämen? Eine Vorstellung, die wohl nicht jedem schmecken würde. Wie würden sie auf unseren Messenger,- Web- oder Emailtraffic der letzten Monate reagieren? Was wäre, wenn herauskäme, dass wir überlegen, das Studium abzubrechen, gar keineN PaternerIn mehr haben oder letztes Wochenende doch Zeit hatten? Vielleicht würden wir uns dann gegen die Ausspäh-Praktiken mehr zur Wehr setzen, aber wer kann schon einem Geheimdienst böse sein, wenn der mal ein bisschen bespitzelt? Als ob wir das nicht erwartet hätten.
 

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