Bild: And the winner is …: Was die brisantesten medial totgeschwiegenen Themen waren, lest Ihr im Artikel., derblindefleck.de offenbart die ignorierten Themen der Massenmedien Quelle: derblindefleck.de

Die INA (Initiative Nachrichtenaufklärung) hat auf ihrer Website die Top 10 der vernachlässigten Themen des vergangenen Jahres veröffentlicht. Ziel des Vereins ist es, die deutsche Öffentlichkeit über die aktuellen Missstände zu informieren und Debatten anzuregen. An Kritik für den modernen Journalismus und die Politik mangelt es dabei nicht.

PEGIDA-DemonstrantInnen brandmarkten die deutsche Nachrichtenlandschaft als „Lügenpresse“, woraufhin der aus der NS-Zeit stammende Begriff zum Unwort des Jahres 2014 gewählt wurde. Konstruktive Kritik  an der Nachrichtenlandschaft kommt hingegen seit 1997 von der INA, die das benennt, was sonst von der „vierten Gewalt“ verschwiegen bliebe. Schleichwerbung auf Presseportalen (Platz 1) und die undurchsichtigen Finanzen von politischen Stiftungen (Platz 2) sind die ersten von zehn Themen, welche die Initiative zu den wichtigsten des vergangenen Jahres ernannt hat.

Top 1: Verlust der Glaubwürdigkeit

Zeitungen bauen ihren Einfluss auf dem Vertrauen der LeserInnen auf, die das für wahr halten, was die RedakteurInnen publizieren. Wie sehr kann man jedoch einem Medium glauben, das zum Ziel hat, an den KonsumentInnen zu verdienen, indem man sie täuscht? Einer dieser Fälle ist die moderne Schleichwerbung. Zeitungen platzieren im redaktionellen Teil ihrer Internetportale absichtlich Links, die durch die Seriosität des Artikels getarnt werden, um Käufe und Verträge abzuschließen. Der Leser könne nicht unterscheiden, ob es sich bei dem vorliegenden Link um eine Empfehlung der Redaktion oder um eine Werbeanzeige handle,  warnt die INA. Neben den Verlagen profitieren auch die beworbenen Webseiten, die durch die Nennung des namenhaften Mediums im Ranking der Suchmaschinen steigen. Schaden nimmt durch die Täuschung die Glaubwürdigkeit der Zeitung. Und eigentlich sollten auch die LeserInnen laut INA mittels des Gesetzes gegen unlauteren Wettbewerb (UWG) vor solchen Täuschungen geschützt werden.

Top 2: Intransparente Finanzen

Ein weiteres Problem gebe es bei den ungenügend geregelten Rechenschaftspflichten von politischen Stiftungen. Die Folge sei mangelnde Transparenz, die offen lässt, was mit den staatlichen Zuwendungen in Höhe von fast 500 Millionen Euro geschieht. Ungereimtheiten finden sich zum Beispiel bei der Friedrich-Ebert- und Konrad-Adenauer-Stiftung in Form von starken Wertpapierschwankungen oder bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS), die mit dubiosen Zahlungen auf sich aufmerksam macht. Nach Recherche der INA gebe der Jahresbericht der RLS von 2013 nämlich bekannt, dass 900.000 Euro als „Globalmittel an Dritte“ verwendet wurden, ohne die Zwecke spezifischer zu benennen. Die schwerwiegende Folge dieser Ausgaben könnte die Stiftung laut Prof. Dr. Olaf Werner (Jena) den Rang der Gemeinnützigkeit kosten. Seiner Auffassung nach benötigt diese Problematik eine eingehendere Betrachtung „denn hier scheint doch eine Selbstbedienung der Parteien über Umwege zu erfolgen, insbesondere aber sind diese ‚Stiftungen‘ nicht der Kontrolle unterzogen.“

:Alexander Schneider

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