QVK mag im ersten Moment so ähnlich klingen wie ein Teleshopping-Sender, doch hinter dem Kürzel verbergen sich die einzigen Uni-Gremien mit studentischer Mehrheit: Die Qualitätsverbesserungskommissionen. Aber was genau heißt das denn, Qualitätsverbesserung?
QVKs entscheiden über „die vom Land kommenden Kompensationsmittel für die Studiengebühren“, sagt Denise Welz, Vorsitzende der zentralen QVK, die dem Senat angegliedert ist. Als einzige Universitätskommission wird sie mit Welz und dem stellvertretenden Vorsitzenden Leon Schmitz von Studierenden geleitet. Außerdem stellen die Studierenden dort mit sieben VertreterInnen die Mehrheit. Auch in den dezentralen QVKen bei den einzelnen Fakultäten soll es eine studentische Mehrheit geben.
„Die studentische Mehrheit musste hart erkämpft werden, genau so hart wie die Abschaffung der Studiengebühren“, sagen Welz und Schmitz. „Deswegen ist es uns wichtig, dass sich Studis in den QVKen engagieren und das ist auch unsere persönliche Motivation.“ Da die studentischen VertreterInnen nur für ein Jahr gewählt sind, werden häufig neue sieben Mitglieder sowie sieben StellvertreterInnen gesucht. „Wer Lust hat, in der einzigen Kommission der Hochschule mitzumachen, die eine studentische Mehrheit und einen studentischen Vorsitz hat, und bereit ist, sich mit den internen Strukturen einer Hochschule vertraut zu machen, ist sehr gerne gesehen“, so Welz. „Die Einarbeitung ist schon etwas zeitaufwendig, aber nicht schwierig“, ergänzt Schmitz.
Ohne QV-Mittel wäre die RUB aufgeschmissen
Bei der im Namen enthaltenen Qualitätsverbesserung geht es vor allem um Forschung und Lehre. Was darunter zu verstehen ist, darüber gehen die Ansichten der verschiedenen Statusgruppen und auch des Landes NRW schon einmal auseinander. „Zum Beispiel wird das E-Learning-Angebot an der RUB aus QV-Mitteln bezahlt, ob das nun aber eine Qualitätsverbesserung ist oder eine Notwendigkeit in Zeiten von so vielen StudienanfängerInnen und der Weiterentwicklung der Technik, ist eine andere Frage“, geben Welz und Schmitz zu bedenken. „Die Bedeutung der QV-Mittel ist sehr hoch, denn ohne dieses Geld wären die RUB und ihre Fakultäten wirklich aufgeschmissen“, ergänzen sie. Da Forschung und Lehre unmöglich aus regulären Mitteln zu bezahlen seien, müssten QV-Gelder oft für den Erhalt des Status Quo eingesetzt werden.
„Generell konnten in den letzten Jahren sehr viele Projekte umgesetzt werden, die gerade den Studierenden sehr geholfen haben, zum Beispiel die Umgestaltung der Universitätsbibliothek in einen tatsächlichen Lernort oder eben der W-LAN-Ausbau, der im Moment stattfindet.“
Dieser Ausbau war auch Thema bei der StuPa-Wahl, zum Missfallen der QVK-Vorsitzenden Welz und Schmitz: „Den W-LAN-Ausbau im Wahlkampf zu thematisieren, ohne auf die Arbeit der QVKen in diesem Bereich hinzuweisen, finden wir schon dreist.“ Denn bereits 2013 wurden auf Initiative der QVK 180.000 Euro in den Ausbau gesteckt, auch wenn ein befriedigend funktionierendes W-LAN an der ganzen RUB laut Welz und Schmitz circa zwei Millionen Euro kosten würde.
:Johannes Opfermann
:bsz-Info
Die Qualitätsverbesserungskommissionen (QVKs oder QVKen) gibt es uniweit zentral und für jede Fakultät. Sie haben zwei Aufgabenbereiche: Zum einen verwalten sie mit studentischer Mehrheit die Qualitätsverbesserungsmittel, die das Land als Kompensation für die entfallenen Studiengebühren an die Hoschschulen verteilt. Außerdem gehen sie Hinweisen auf Mängel in der Lehr- und Prüfungsorganisation nach. Die zentrale QVK tut dies in enger Abstimmung mit der Universitätskommission für Lehre.
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