Bild: Kommentar: Causa „RUB knallhart“: Der Skandal liegt im Datenschutz

Natürlich sind die Oppositionslisten pikiert über die Mail von RUB knallhart – weil sie weiterhin Oppositionslisten bleiben. Da kann man natürlich wettern und „Manipulation!“ und „Diese Wahl ist ungültig!“ rufen. Wer ein schlechtes Blatt hat, sucht verbissen nach einer Möglichkeit, die Karten neu mischen zu lassen. Demnach ist die Aufregung über diese Mail eine künstliche.

Hätte RUB knallhart – wer auch immer dahinter stecken mag – Flugblätter in der Mensa verteilt, hätte sich auf die Bühne auf der Unibrücke gebaut und von dort vorgetragen oder hätte es einen Artikel in der WAZ gegeben, wäre das alles kein Problem gewesen.

Von Verunglimpfung ist die Rede und Diffamierung. Wer öffentlich aktiv ist, sei es in der Hochschulpolitik oder sonstwo, muss damit rechnen, dass das wahrgenommen wird. Diese Tatsache ist für den Betroffenen oder die Betroffene umso blöder, wenn jemand sagt: „Das, was du tust und getan hast, ist ganz große Kacke!“ Und wenn das im Wahlkampf passiert, ist das besonders blöd, aber da muss man durch.

Gerade als NAWI und Jusos den Linksgrünen AStA vor vier Jahren ablösten, mussten sich die Angehörigen dieser Listen und ihrer Koalitionspartnerinnen oft genug anhören, „rechts“ zu sein. Aber wenn nun eine anonyme Mail jemanden als „linksextrem“ bezeichnet, dann soll das beleidigend und ein Skandal sein? Und wenn RUB-Mail-Adressen verwendet werden, um einen tatsächlich rechten Studierenden zu diffamieren, dann wird dieses Vorgehen von den Leuten, die jetzt empört sind, verteidigt?

Bei diesem ganzen hochschullistentypischen Mimimi wird vergessen, was der eigentliche Skandal ist: dass anscheinend irgendwer Zugang zu über 50.000 Mail-Adressen hat. Alle halbe Jahre eine Propaganda-Mail ist zu verkraften, aber was kommt als nächstes? Und sind unsere Passwörter wirklich sicherer als unsere Adressen? Lassen sich unsere Postfächer auch so einfach einsehen wie die Maildatenbanken? Und unsere Studienleistungen?

:Marek Firlej

1 comments

  1. Und nur Gewinner reden von hochschulpolitischem Mimimi
    Technisch das Problem nicht verstanden du hast, Marek. Es ist nämlich bereits gelöst, wie in einem anderen Artikel der gleichen Zeitung steht. Die Funktion, mit der mutmaßlich die E-Mail-Adressen gesammelt wurden, ist abgestellt. Mit Passwörtern zu E-Mail-Konten hat das nichts zu tun. Nur weil jemand ne E-Mail an alle schicken kann, heißt das nicht, dass alle in die E-Mail-Konten reinsehen können. Der Rest des Kommentars ist leider genau so falsch. In der E-Mail werden Menschen gewalt- und Straftaten unterstellt, das ist der Skandal. Gleichzeitig wurde über die Liste B.I.E.R. das Gerücht verbreitet, sie greife mit 20er Mobs Nawi-Kandidatinnen an – das konnte mit der betreffenden Person geklärt werden, aber der Rest der NAWI erzählte das trotzdem fleissig weiter. Die GHG bekam rassistische uns sexistische Bilder, der Autor solcher Grausamkeiten macht jetzt weiter unter RUB bekennt Farbe auf FB. Das hat nichts mehr mit politischer Meinungsverschiedenheit zu tun. Und ist kein hochschulpolitisches Mimimi, sondern strafrechtlich relevant. Dann kommst natürlich noch du, der mich offensichtlich mit dem antisemitischen und gewalttätigen Neonazi-Kader Michael Brück vergleicht. Das alles ist der Skandal. Dass das technisch passieren konnt, sicherlich auch, aber das ist behoben.

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