Bild: „Make my day!“: Vergesst RoboCop, hier kommen die grenzdebilen Nachtwächter., Satire: SA 2.0: Nazi-Partei Die Rechte träumt vom „Dortmunder Stadtschutz“ Karikatur: ck

Der Traum des kleinen Michael (der aber seit fast einem Jahr auch Alpträume von Nikoläusen hat) scheint wahr zu werden: Endlich Polizist, endlich Ordnungshüter werden. Davon hat schließlich mal jeder kleine Junge (mit suboptimaler Sozialisierung, versteht sich) geträumt.

Und in der Nazi-WG in Dortmund-Dorstfeld schlummern diese Kindheitsträume der Kameraden unter Magda-Goebbels- und Eva-Braun-Pin-Ups noch immer weiter. Auf SS-Siggis Lieblingsdosenbier haben sie es geschworen: Für „Ruhe und Ordnung“ soll in dieser Stadt gesorgt werden. Nur das Verbot der Polizei gegen diese einheitliche Kleidung, die als Uniformierung untersagt wurde, kam der Aktion – soooo kurz vor dem Endsieg! – in die Quere. Dazu das ganze Tohuwabohu um die Scharia-Polizei. Was ist denn nun eine Uniform? Etwa diese als-ob-BVB-T-Shirts? Die Facebook-Beiträge und Denkversuche zum Thema Uniformierung der Rechten – die so schnell und reihenweise gepostet werden, wie im Führer­bunker kurz vor Ladenschluss Zyankali-Kapseln eingeworfen wurden –, lassen die in Alk abgesoffenen Hirnzellen SS-Siggis japsen und Möchtegern-Juristen Michael Brück schmatzen: „Uniformierungsgesetz!?“ Das Wort riecht ja schon nach Führerhauptquartiersbüro.

Notfalls geht es auf der Straße aber auch ohne Uniform los: Damit Frauen beschützt werden, wird Pfefferspray gegen „tierische Begegnungen“ auf der Straße verteilt – das auch wohlfeil beim Online-Versandhandel antisem.it (so was wie der Tante-Emma-Laden für stilsichere SAlerInnen) angeboten wird. Dann werden zwischendurch Visiten in Asylheimen abgehalten; die rasend-rassistischen Reporter des Dortmunder Echos halten die Volksgenossen auf dem Laufenden darüber. Dazu auch noch dieses Soziale Zentrum in der Dortmunder Nordstadt: Selbstverwaltung und freie Kulturangebote jenseits der Kapitalverwertung – pfui! Das stößt jedem tugendhaften Rechte-Kader wie nach einem Dolchstoß auf.

Aber wie ein aufgeregter Aktenzeichen XY-Zuschauer war auch der Stadtschutz der Rechten bei der Fahndung nach den HausbesetzerInnen dabei – natürlich soweit es rechtlich ging: Mit Wanted-Flyern und Pseudo-Ermittlungs-Updates im richterlichen Bürokratie-Sprachduktus auf Facebook. Denn wirklich mitmachen durfte man bei der Polizei dann doch nicht. Wo man doch bei der Rechten eigentlich als richtige Ordnungshüter à(l)la(h) – wie die Scharia-Polizei rufen würde – Ernst Röhm dabei sein möchte. Doch am Ende leben die Frauen weiterhin unsicher, die osteuropäischen Invasoren (Déjà-vu, Déjà-vu…) rücken weiter vor und die HausbesetzerInnen sind noch immer auf freiem Fuß.

Ernüchtert schmeißt man sich nach dem Sheriff-Alltag in die Feldbetten der Nazi-WG. Wer eine Gute-Nacht-Geschichte hören will, wird auf das 25-Punkte-Programm der Rechten verwiesen und kann: weiter träumen!

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