Wieder gehen zu können, bleibt für Querschnittsgelähmte meist ein unerfüllter Traum. Der Roboteranzug HAL kann Betroffenen zu mehr Mobilität und Aktivität verhelfen. Seit 2011 erprobt ein ExpertInnenteam am Zentrum für Neurorobotales Bewegungstraining (ZNB) in Bochum das in Japan entwickelte Exoskelett. Eine Querschnittslähmung ist meist die Folge von verletzten Nervenstrukturen im Rücken. Um eine Bewegung auszuführen, schickt das Gehirn Signale über das Rückenmark und die umliegenden Nerven in die Muskeln. Einem/-r gelähmten Patienten/-in stehen aber – durch seine/ihre Verletzung – nur abgeschwächte Signale im Muskel zur Verfügung. Die Folge: Das Signal kommt nicht dort an, wo es hin soll. Hier setzt der Roboteranzug an: Er kann die abgeschwächten Signale über Sensoren, die auf der Haut des/der Patienten/­-in befestigt sind, aufnehmen und so seine Motoren im Hüft- und Kniegelenksbereich in Aktion setzen. HAL übernimmt also für den Patienten die Bewegung: durch die direkte Ankopplung an das eigene Nervensystem.

In Deutschland ist das Bergmannsheil die einzige Klinik, in welcher der Roboteranzug erprobt wird. Langfristiges Ziel ist es, HAL in Deutschland auf den Markt zu bringen, damit er möglichst vielen Menschen als Therapieinstrument helfen kann.

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