Bild: Umstrukturierung: Wenn nach dem 1. April Rauch aus dem Studierendenhaus kommt, muss das nicht unbedingt Feuer bedeuten., +++ Eilmeldung +++ Eilmeldung +++ Eilmeldung +++ Foto: USch

Kurz vor Redaktionsschluss erreichte die :bsz eine weitere Meldung aus dem Studierendenparlament (StuPa) über das online vermeldete Ergebnis einer ‚just in time‘ einberufenen außerordentlichen Sondersitzung: Mit überwältigender Mehrheit beschloss das StuPa laut AStA-Netzseiten die Umstrukturierung des Allgemeinen Studierendenausschusses der RUB und seiner angegliederten Betriebe. „Aufgrund der tiefgreifenden Veränderungen werden wir nun zum ‚reformierten Allgemeinen Studierendenausschuss‘ und benennen uns mit sofortiger Wirkung um“, heißt es dort. „Der ‚rAStA‘ ist geboren!“

Im Copy-Shop, der nun zum rAStA-Coffee-Shop werde, finde künftig eine grundlegende Änderung der Angebotspalette statt: Neue Verträge mit Zulieferern seien geschlossen worden, „um den großen und vielseitigen Bedarf der Betriebe und des rAStAs zu decken“. Der Coffee-Shop spezialisiere sich nun auf „kleine Papierzuschnitte“ sowie „lebensmittelfreundliche Klebersorten“. Bald gebe es ein „abwechslungsreiches Pappen-Sortiment“ im Shop. Auch hier bemühe man/frau sich um möglichst verbraucherInnenfreundliche Zuschnitte.

Ökologisierung der Konsumgesellschaft

Im KulturCafé werde es fortan „grüne“ Brownies und Cookies geben: „In Ko­operation mit dem Coffee-Shop auch im Paket ist der ‚Deal des Tages‘ mit einer Auswahl an Papierzuschnitten“, lässt der rAStA wissen. Somit werde der von der Grünen Hochschulgruppe (GHG) geforderten Umstrukturierung der Wirtschaftsbetriebe umfassend Rechnung getragen. Doch die Ökologisierung der Konsumgesellschaft soll keineswegs vor den Türen des Studierendenhauses und der rAStA-Betriebe haltmachen: „Um den großen Eigenbedarf zu decken und budgetneutral arbeiten zu können, wird auch der Botanische Garten mit in das neue Gesamtkonzept eingebunden“, malt der neue rAStA die Zukunft in leuchtend grünen Farben aus. „Die Finanzierung eines neuen Tropenhauses wurde bereits vom rAStA abgesegnet und mit dem Bau wird noch diese Woche begonnen“ – sofern auch das RUB-Rektorat zustimmt, wo am Ostermontag niemand für einen Kommentar der rAStA-Pläne zur Verfügung stand.
Neue politische Wege
Auch die rAStA-tragenden Listen befänden sich derzeit in rasantem Wandel. So habe die Liste der Naturwissenschaftler­Innen und IngenieurInnen (NAWI) als Programmziel fürs nächste rAStA-Jahr definiert, „die biologische und chemische Forschung auf dem Campus mehr in Richtung der Optimierung von Pflanzenzüchtungen“ zu lenken. Die GEWI habe unterdessen ihre Kampagne aus der vergangenen StuPa-Wahl zurückgezogen. Künftig heiße es nicht mehr grimmig „NOPE“ – aus den Bärten sei nun stattdessen ein fröhliches „JUPP!“ zu vernehmen. Die Juso-Hochschulgruppe beschloss unterdessen „eine gerechte und soziale Verteilung der altbekannten rAStA-Ersti-Tüten“, deren Inhalt ebenfalls von Grund auf verändert werde und „von nun an aus biologischem RUB-Anbau“ zusammengestellt werde. Die Internationale Liste (IL) kündigte an, sich zu bemühen, „auch Produkte aus anderen Ländern zu importieren, um das Angebot im KulturCafé und im rAStA-Coffee-Shop noch deutlich facettenreicher zu gestalten“. Umfangreiche Kontakte in die Niederlande wurden bereits geknüpft.

Optimistischer rAStA

„Wir sind uns sicher, dass diese Änderungen auf viel Begeisterung bei der Studierendenschaft stoßen werden und freuen uns darauf, sie so schnell wie möglich umzusetzen“, gibt sich der rAStA zuversichtlich. Auch gegenüber der einzigen zur letzten Wahl angetretenen Liste, die den Einzug ins StuPa verpasste, zeigt sich der rAStA versöhnlich: „Unser großer Dank gilt der Liste D.O.P.E., die mit ihrem Wahlkampf den entscheidenden Denkanstoß zur Erarbeitung dieses neuen Konzeptes gab.“
Auf einhellige Ablehnung des Studierendenparlaments stieß zudem das Aprilscherzverbot des RUB-Rektorats, das der Einführung einer humorfeindlichen rAStA-Fahndung gleichkomme. „Der Rektor sollte mal öfter einen durchziehen“, kommentierte ein ehemaliger Parlamentarier, der aus guten Gründen anonym bleiben möchte, hinter vorgehaltener Hand die rektoral verordnete Humorfreiheit.
 

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