Bild: ayem

Vom 24. bis zum 26. Oktober findet die internationale Konferenz „transforming anthropo(s)cene“ in der Quartiershalle Bochum statt. Organisiert wird sie von dem Institut für Theaterwissenschaften unserer Ruhr-Universität. An drei voll beladenen Tagen werden Wissenschftler:innen und Künstler:innen eingeladen – doch was bedeutet „antropho(s)cene“ überhaupt?

Vielleicht habt Ihr den Begriff „Anthropozän“ schon einmal gehört. Er wird manchmal im Umweltingeneurswesen verwendet, öfters auch im modernen Theaterwesen. Der Begriff, der diese beiden sehr verschiedenen Disziplinen verbindet, steht für das Zeitalter des Menschen und menschengemachten Klimawandels. Für die offizielle wissenschaftliche Zeitrechnung wurde dieser Begriff dieses Jahr abgelehnt, doch er hält sich in aller Munde. Der Beginn dieser Zeitspanne lässt sich mit dem Beginn der Industrialisierung auf das 19. Jahrhundert verorten. Vor allem in den Künsten wird der Begriff des Anthropozän gerne als Symbolbegriff verwendet, mit dem man die Interaktionen des Menschen und dem „mehr-als-menschlichen“, oftmals der Natur, porträtiert. Cool, und was bedeutet das jetzt für diese Konferenz?

Diese dreitägige Konferenz zeigt verschiedene „Szenen“ der Menscheit und Erde auf. Das können Vorträge zum kartieren und forschen des Weltalls oder der künstlerischen Zusammenarbeit in einem verwilderten Wald sein. Das Anthropozän als reiner Zeitalterbegriff wird hier praktisch zu etwas Höherem erhoben: Andere Szenen, die vorgestellt werden, sind beispielsweise Verhandlungen gegen die moderne Kolonialisierung von amerikanischen Landschaften, die sowohl den Menschen – den Anthropos – und die Erde beeinflussten. Auch kunsttheoretischere Ansätze zu Queerness und moderner Politik sind im Programm enthalten.
Was genau eine Szene ist, ist ebenso Subjekt eines Vortrags. Daher auch der Titel „transforming anthropo(s)cene“ – Leben wir im Zeitalter des Menschen, oder ist alles menschliche und übermenschliche eine Szene, der wir uns widmen können? Oder ist es ein Zeitalter der Verwobenheit? Diesem Thema widmet sich Małgorzata Sugiera am 25. Oktober ab 14:30 Uhr. Ihr solltet allenfalls einen Blick auf das Programm werfen, um Euch selbst ein Bild davon zu machen.
Organisiert wird sie von dem Institut der Theaterwissenschaften der RUB. Als Keynote Speaker sind Prof. Dr. Rebecca Schneider und Prof. Dr. Marisol de la Cadena, beide aus Amerika, eingeladen. Neben solchen internationalen Wissenschaftlerinnen, die im wissenschaftlichen Wesen bereits etabliert sind, wurden aber auch Studierende um ihre Teilnahme gebeten. Ob als Teil eines Rundgangs oder Vortrag, als unfertige Idee oder vollendigtes Kunstwerk: Bis zum 6. Oktober konnten Studierende ihre eigenen Werke einreichen, um ins Programm inkorporiert zu werden. Diese werden wohl in den Pausen zwischen verschiedenen Panels besichtigt werden können. Um vorherige Anmeldung auf der Homepage wird gebeten: https://www.transforminganthropo-s-cene.de/registration

:Halima Okanovic

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