Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass der König Fußball quasi unangreifbar erscheint und alles dafür gemacht wird, dass der Ball rollt. Aber die Stimmen zum Energiesparen werden lauter. Es wird jedoch aktiv gegen einen „Energie Lockdown“ insbesondere für Amateurfußballer:innen gekämpft, da die oberen Ligen durch entsprechende Partner:innen über größere finanzielle Mittel verfügen.
Auch im Fußball ist die Energiekrise angekommen. Hierbei zeigt sich jedoch, dass einige Vereine, besonders die höherklassigen, besser aufgestellt sind als andere. Doch es zeichnet sich ab, dass Vereine, die den Aspekt Nachhaltigkeit mitgedacht haben, klar im Vorteil sind. So zum Beispiel der Sport Club aus Freiburg. Mit dem Bau des neuen Stadions wurde klar auf erneuerbare Energien gesetzt. Das Ziel war, so hieß es von Offiziellen des Vereins, ,,sich unabhängig von Preisschwankungen zu machen” und auf ,,nachhaltige Energie” zu setzen. Das sieht wie folgt aus: 6200 Solarpanels schmücken das Dach des Stadions und können eine Spitzenleistung von 2,4 Megawatt erzeugen. Spitzenklasse in der Bundesliga und mit rund 1700 Sonnenstunden im Jahr in der sonnenreichsten Stadt Deutschlands ein wichtiger Schritt Richtung nachhaltige Versorgung. Die Wärmeversorgung des Stadions wird mit der Abwärme eines benachbarten Chemiekonzerns sichergestellt. Insbesondere die Rasenheizung zeigt sich bei den Fußballvereinen, als Energiefresser und sehr energieintensiv. Aber auch die Belichtung über das Flurlicht kostet die Vereine sehr viel Energie. Bayer Leverkusen optimiert aus diesem Grund den Energieeinsatz der Rasenheizung, indem sie mit einer Wetterstation gekoppelt ist. Das führt dazu, dass der Einsatz der Heizung auf konkrete Bedarfsfälle beschränkt bleibt. Beim FC Bayern wird die Heizung nicht mehr von Gas betrieben, sondern mit einer Luft-Wärme-Pumpe, die großenteils über Solarstrom Energie bekommt. Circa die Hälfte der Vereine in der Bundesliga haben ihre Lichtquellen ausgetauscht. So leuchten nun in vielen Stadien LED-Leuchten, die zwar in der Anschaffung teurer sind, aber im Betrieb kostengünstiger und langlebiger sind. Das Licht ist nämlich eine wichtige Konstante für die Spiele. So funktioniere die Torlinientechnik nur hundertprozentig, wenn die Lichtverhältnisse ausreichend sind. Dasselbe verhält sich für qualitativ hohe Spielübertragung ein weiterer Grund, warum einige Vereine darüber mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) und TV-Produktionsfirmen im Austausch stehen, die Anstoßzeiten anzupassen. Denn Energie zu sparen, auch über einen „Teilverzicht“, sei eine „gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der wir uns nicht entziehen, so ein Sprecher des SV Weder Bremens.
Könnte es zu einem einheitlichen Energiekonzept der Vereine kommen? Jein! Einigen Vereinen gehört das eigene Stadion, andere sind nur zur Miete in den Stadien, wiederum andere sind nur Miteigentümer! Das heißt: zu unterschiedlich sind die Voraussetzungen der einzelnen Vereine! Viele Vereine unterliegen jedoch jetzt schon den städtischen Maßnahmen. So werden die Stadien nur noch an Spieltagen beleuchtet oder in der Gastronomie die Kühlschränke unter der Woche ausgeschaltet. Eins ist klar – der Verzicht im Fußball in Sachen Energiehaushalt wird sich nicht aufhalten lassen. Ein positiver Nebeneffekt hat tatsächlich die verhasste WM in Katar. Denn vom 13. November 2022 bis zum 21. Januar 2023 ruht der Spielbetrieb in den ersten Ligen der Bundesliga.
Und der Amateurfußball?
Der Deutsche Fußball Bund (DFB) hat bis zum 15. August eine Meinungsabfrage gestartet und wollte wissen, wie es um gesellschaftlichen Stellenwert bezüglich dieser Thematik steht. Die Ergebnisse sollen zeitnah veröffentlicht werden und sollen eine Handreichung, sowie einen Barometer darstellen, wo Hilfe benötigt werden könnte. Eins ist aber klar: König Fußball wird es natürlich durch die Energiekrise schaffen.
:Abena Appiah
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