Bild: Bachelorarbeit – wie denn genau? Bild: CC0

Für viele Studierende erscheint sie als die letzte, größte und angsteinflößendste Herausforderung – wir geben Euch heute Tipps zur Bewältigung der Bachelorarbeit.  

Um das Schreiben an der Bachelorarbeit kursieren berühmt-berüchtigte Horrorgeschichten: Stundenlanges Sitzen bis in die frühen Morgenstunden, kein Schlaf, ein Nervenzusammenbruch nach dem anderen und am Ende ist man nur noch ein Schatten seiner selbst, der mit zitternden Fingern die gebundene Bachelorarbeit abgibt. Kommt Euch das bekannt vor? Na? Nicht selten wird in Coming-of-Age-Filme der Eindruck vermittelt, die Bachelorarbeit entziehe Euch jeglichen Lebenswillen. Natürlich ist vielen von Euch klar, dass dies nicht der Realität entspricht. Anderen vielleicht aber auch nicht und die Sorge um die Bachelorarbeitsphase lässt Euch jetzt schon nicht mehr ruhig schlafen. Wir haben da ein paar simple Ratschläge, um möglichst entspannt durch die Bachelorarbeit zu schlittern.  

Es ist offensichtlich: Wer sich gut vorbereitet, hat auch gute Chancen, die Monate, welche die Abschlussarbeit in Anspruch nimmt, ganz locker zu überstehen. In manchen Studiengängen wird Euch sogar Vorbereitungszeit zur Verfügung gestellt, in anderen wiederum nicht und Ihr habt für die reine Textproduktion nur um die sechs Wochen. Wenn Ihr Menschen seid, die alles auf den letzten Drücker fertigbringen, solltet Ihr für die Vorbereitung besonders viel Zeit einplanen: Fangt gut und gerne zwei Monate vor der Anmeldung zur Bachelorarbeit an, Euch mit Eurem Thema intensiv auseinanderzusetzen. Dazu gehört auch beispielsweise Literaturrecherche und frühzeitige Sprechstundenbesuche bei Euren Betreuer:innen.  

 

Wenn Ihr massig Zeit einplant, stellt Ihr außerdem sicher, Euch während der Bachelorarbeitsphase Pausen nehmen zu können. Ich selbst habe beispielsweise im Oktober angefangen, zu recherchieren und erst Anfang Dezember bis Mitte Januar geschrieben und konnte dadurch jedes Wochenende blau machen. Diese Pausen braucht Ihr auch!  Euch wird der Kopf von Eurem Thema schwirren – Ihr werdet oft genug an Eure Belastungsgrenzen stoßen und den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen. Dementsprechend: Achtet auf Euch! Bleibt bei einer gesunden Schlafroutine, geht raus, esst gut. Gesunder Körper, gesunder Geist. 

An der Bachelorarbeit hängt ein Rattenschwanz. Na klar, das geht auf die Psyche – das wissen wir alle. Aber wie sehr, das erfahrt Ihr erst, wenn Ihr dran sitzt. Ich habe viel dafür getan, um gut durch meine Schreibzeit zu kommen: an manchen Tagen habe ich auch nur zwei Stunden an der Abschlussarbeit gesessen, weil mehr „nicht ging“. Und das ist okay, solange Ihr – und ich kann es nicht oft genug betonen – Zeitpuffer einplant. Womit ich aber nicht gerechnet habe, ist, dass ich auf einmal Sachen hinterfragt habe, bei denen es mir vorher nie in den Sinn gekommen wäre, darüber nachzudenken. An einem Abend war ich mir nach drei Jahren Studium auf einmal unsicher, ob ich richtig zitieren kann. Es könnten Zweifel auf Euch zukommen, mit denen Ihr niemals rechnen würdet.  

Es kann überaus hilfreich sein, Euch einen Schlachtplan zu überlegen. Das muss kein bis ins kleinste Detail durchgetakteter sein. Manchmal ist es besser, Wochenziele aufzustellen, um eine Orientierung zu haben. Jeden einzelnen Tag könnt Ihr sowieso nicht zu hundert Prozent durchplanen: In der Bachelorarbeitsphase wird es immer mal wieder zu unvorhergesehenen Unterbrechungen kommen – Ihr habt vielleicht Seminare, Freunde wollen Euch an die frische Luft locken (und diese Angebote solltet Ihr annehmen! Abwechslung und Ablenkung ist wichtig!) oder anderes fordert Eure Aufmerksamkeit. Verzweifelt nur nicht, wenn ein Tag mal nicht so gut läuft, wie geplant. Ihr habt Zeit! Ihr müsst sie nur richtig nutzen. 

Aber Stopp! Mit dem Einreichen der Bachelorarbeit ist’s noch nicht vorbei. Ihr werdet vermutlich feststellen, dass Ihr die erste Nacht nach der großen Abgabe nicht besonders gut schlaft. Und danach vielleicht eine Woche lang viel zu viel, viel zu lange und viel zu gut. Das ist normal! Ihr habt über Monate unheimlichen Stress ausgehalten, den Ihr nicht unbedingt bewusst wahrgenommen habt. Gebt Euch Zeit, zu regenerieren. Hört auf, alles durchzuplanen und zu strukturieren, hört auf Euer Bauchgefühl, legt freie Tage ein, lasst mal ein Seminar ausfallen, geht mal wieder zum Sport und belohnt Euch, denn: Ihr habt’s geschafft. Seid stolz auf Euch. Die größte Hürde des Bachelorstudiums liegt hinter Euch.  

 

:Rebecca Voeste

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