Menschenrechte. Der Mediziner Dr. Ahmadreza Djalali steht im Iran vor der Vollstreckung seiner Todesstrafe. Auch RUB-Rektor Schölmerich fordert die Freilassung.
In vielen Ländern müssen Wissenschaftler:innen auch heute noch mit negativen Konsequenzen und staatlichen Repressionen für ihre Forschung rechnen. So auch im Iran. Dort wurde der inhaftierte schwedisch-iranische Katastrophenmediziner Dr. Ahmadreza Djalali zum Tode verurteilt. Auch sein Gesundheitszustand während der Haft habe sich zuletzt drastisch verschlechtert, seitdem ein dringender Verdacht auf eine Leukämieerkrankung besteht und ein Bericht von UN-Menschenrechtsexpert:innen das Fazit zog, dass sich Djalali mangels medizinischer Versorgung und aufgrund zusätzlicher Folter „dem Tode nahe“.
Dazu hat RUB-Rektor Axel Schölmerich nun erneut Stellung bezogen und sich einem Protestbrief der Hochschulrektorenkonferenz und der Initiative „Scholars at Risk“ angeschlossen, in dem die Freilassung des Forschers gefordert wird. „Es geht um nicht weniger als unsere freiheitlichen Prinzipien, die Rechtsstaatlichkeit und alles, wofür wir als akademische Gemeinschaft stehen“, so Rektor Schölmerich. Bereits im Dezember hat sich das gesamte Rektorat für Djalali eingesetzt. Er schließt sich damit einer jüngst veröffentlichten gemeinsamen Stellungnahme der deutschen und schwedischen Hochschulrektorenkonferenzen an.
Prof. Peter-André Alt, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz äußerte sich: „Ich bin entsetzt, dass der Iran die Menschenrechte und die akademische Freiheit missachtet und das Leben eines angesehenen Wissenschaftlers zerstört. Der Iran muss Dr. Djalali jetzt in die Freiheit entlassen, sonst kommt es zur Katastrophe.“ Djalali wurde 2017 der „Verdorbenheit auf Erden“ verurteilt, nachdem er den Iran im April 2016 im Zuge einer Reihe von Workshops besuchte. Die iranische Regierung beschuldigt ihn, mit „feindlichen Regierungen zu kollaborieren“ und gegen die nationale Sicherheit zu handeln. Djalali habe angeblich geheime Informationen an israelische Behörden weitergeleitet. Djalali bestreitet die Vorwürfe und erklärt den Grund für die Verfolgung mit seinen Verbindungen zur internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft.
Der offene Brief von „Scholars at Risk“ ist hier zu finden.
:Stefan Moll
0 comments