Bild: Für Menschen mit eingeschränkter Sehkraft: Brailleschrift ist die verbreitetste Alternative. , Neue Beschilderung für GD cc0

Enactus. Auch die Ruhr-Uni ist nicht frei von Barrieren für Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen. Eine dieser Barrieren zu entfernen, ist Ziel des Projekts Blinc. 

Barrierefreiheit sollte für jede Institution, die sich Inklusion und Integration auf die Fahne schreibt, ein absolut grundlegendes Anliegen sein. Die Umwege, die Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, auf dem Campus der Ruhr-Uni in Kauf nehmen müssen, lassen sich schnell auf das Alter der Uni zurückführen. Fehlende Ausschilderung der barrierefreien Toiletten und das komplette Fehlen von Schildern mit Brailleschrift lassen sich weniger schnell rechtfertigen. Letzteres nimmt nun das Enactus-Projekt Blinc in Angriff. Sich selbst als Workshopkonzept bezeichnend, ist Blinc ein Projekt von blinden und sehbehinderten Menschen, in dessen Zuge unter anderem bereits ein Kunstkurs stattfand. Ein weiteres Ziel des Projekts ist es, es Anderen mit eingeschränkter Sehkraft einfacher zu machen, eine Ausbildung abzuschließen und in das Berufsleben einzusteigen. Dazu wollen sie die Umgebung, in diesem Fall an der Ruhr-Uni, umgestalten und ergänzen, um diesen Menschen zu ermöglichen, einen eigenständigen Alltag zu gestalten. Das Auftaktprojekt wird dabei, den Beschilderungen der Seminarräume im Gebäude GD auch Beschriftungen in Brailleschrift hinzuzufügen. Brailleschrift ist die gängigste der Blindenschriften, und basiert auf einem System, bei dem sechs Punkte in der Anordnung drei mal zwei, entweder als leichte Erhebung markiert sind oder nicht, und somit 64 unterschiedliche Anordnungen möglich sind, die die unterschiedlichen Buchstaben und Zahlen darstellen. Dies ist relativ einfach möglich, indem Klebeschilder angebracht werden. Die Material- und Herstellungskosten werden dabei von der Uni bezuschusst. Sollte sich die Methode als nachhaltig herausstellen, ist geplant, diese auch auf andere Gebäude auszuweiten, da sie deutlich günstiger und schneller umzusetzen ist, als eine komplett neue Beschilderung in Auftrag zu geben.

:Jan-Krischan Spohr

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