Vergangenen Freitag und Samstag hieß es in Dortmund ein Wochenende lang „Wohin willst du?“ – „Zur Party!“. Denn wenn das Juicy Beats ruft, kommen die Leute in Massen. Mit 170 Musiker*innen sollte die 24. Ausgabe des Festivals ein voller Erfolg werden. Bei knackigen Temperaturen wurde am Freitag trotzdem gefeiert und getanzt. Auf dem Festivalgelände wurden Faltflaschen verteilt und es gab genügend Wasserstationen sowie eine Vorabinformation für die Festivalbesucher*innen, um schlimmeres zu vermeiden.
Festivalreportage. Rund 18.000 Besucher*innen sind am Freitag der selben Meinung und feiern vor den verschiedenen Stages, die das Juicy Beats zu bieten hat. Wie immer ist den Stages ein Obststück zugeteilt, was bei einigen für Verwirrung sorgt, da sie die Mandarine nicht von der Orange unterscheiden können und oftmals an der falschen Bühne stehen. Dennoch haben die Fans, die die kantige Stimme von Henning May hören wollen, es pünktlich zur Mainstage geschafft und lauschten den Tönen von AnnenMayKantereit. „Für mich ist das hier der beste Abschluss, den man sich an so einem Tag vorstellen kann“, istsich Petra sicher und freut sich schon auf den Samstag.
Tag Zwei gestaltet sich weniger heiß aber fast doppelt so voll und ist ausverkauft. Bei dem Line Up aber auch keine Verwunderung. Bei einem kleinen Sommerregen wird mit der 13-köpfigen Brasspop-Band Querbeat aus Bonn gejamt. Das soll auch auf der WDR-Cosmo Bühne mit der ghanaischen Band Santrofimusic stattfinden, doch leider kann die Band nicht auftreten, da es Probleme mit der Einreise der Künstler gibt. Nichtsdestotrotz haben sich auch die Bandmitglieder, die vor Ort sind, das Festival angeschaut und sind von dem kulturellen sowie musikalischen Mix auf den Bühnen sichtlich begeistert. Denn für jeden Geschmack ist das Passende dabei, meint auch Student Deniz. Das habe auch einen guten Grund: „Das Juicy Beats ist außergewöhnlich. Ich bin oft auf Festivals, aber dieses ist so weitläufig. Ich entdecke Künstler*innen, die ich garnicht kenne, da hier sehr viele verschiedene Musikstile gespielt werden. Das feier ich sehr.“
Auf dem Festival wird aber nicht nur getanzt, man hat die Möglichkeit, bei verschiedenen Mitmachaktionen teilzunehmen. Als besonderes Schmankerl entpuppt sich das „Bingolinchen“. Mit Bleibtreuboy und Flimmy Hendrixxx (Bild links) wird das Spiel, welches eher bei Senior*innen beliebt ist, ganz neu aufgelegt. Mit fancy Sound und gratis Pfeffi bei einer Schnapszahl wissen die beiden genau, was das Publikum möchte. Alles in allem ist auch der Samstag mit Künstler*innen und DJs wie UFO361, OK KID, Amillli oder MousseT ein bunt gemixtes Potpourri. Auf der second Mainstage gibt es sogar eine musikalisches Osterei, das DJ-Kollektiv Drunken Masters präsentiert dem Publikum K.I.Z als Überraschungsgast auf der Bühne und bekommt tosenden Applaus.
Studentin Ceyda empfindet das Wochenende in jedem Falle als gelungen: „Für mich haben sich beide Tage mehr als gelohnt. Am Freitag war natürlich AnnenMayKantereit mein Highlight und am zweiten Tag dachte ich, dass Kelvyn Colt die beste Stimmung hat und das an einer vergleichsweise kleineren Bühne. Aber dass K.I.Z hier ist, dafür bin ich extra rüber gerannt.“ Sie werde nächstes Jahr auf jeden Fall wieder auf dem Juicy Beats sein und hofft, mehr Acts sehen zu können, da viele in diesem Jahr zur selben Zeit spielen.
Viva con Agua – Wasser für alle!
Wer das ein oder andere Festival schon mal besucht hat, kennt die kleinen Fahnen, die vor den Bühnen geschwenkt werden. Sie gehören zu Viva con Agua Sankt Pauli e.V. Der Verein setzt sich dafür ein, dass weltweit Menschen die Möglichkeit haben, zu sauberem Trinkwasser zu gelangen. Gerade auf dem Juicy Beats, das im Westfalenpark in Dortmund stattfindet, scheint die Aktion sehr gut zu passen, denn dort stehen vier interaktive Stationen der Wasser-Ralley der Neven Subotic Stiftung, die den Besucher*innen vermitteln, wie wichtig Wasser für den Menschen ist. Eins von mehreren Teams sammelt vor Ort ehrenamtlich Pfand. „Wir wollten uns engagieren und etwas Gutes tun. Das Bechergeld, das wir auf dem Juicybeats sammeln, geht nach Äthiopien und dort wird es für den Brunnenbau eingesetzt“, so Esther, eine der Bechersammlerinnen, und betont, dass das Geld auch wirklich dort ankommt, wo es gebraucht wird. Ein Projekt, das auch von den Künstler*innen auf der Bühne unterstützt wird, denn die fordern am Ende ihrer Gigs die Besucher*innen auf, ihre Becher auf die Bühne zu werfen und zu spenden und das mit Erfolg sowie manch kleiner Beule.
Mehr Infos unter vivaconagua.org
Text und Bilder :Abena Appiah
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