Bild: Nicht nur auf der Campuslinie: Verspätungen sind ein ständiges Problem der Bogestra, auch bei dem Planen von neuen Haltestellen. , Bochums Schienen Bild: stem

Infrastruktur. Mit Komplikationen bei der Erweiterung der Straßenbahnlinie 310 stößt Bochum auf bekannte Probleme. Bereits der Ausbau der U35 war nicht störfrei. Allerdings gibt es auch Überlegungen für ein zukunftsfähiges Verkehrskonzept.

Der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs ist in Bochum mit vielen Schwierigkeiten und nicht eingehaltenen Plänen verbunden. So auch beim Ausbau der Straßenbahnlinie 310. Diese soll in Zukunft ab der Haltestelle Unterstraße über Langendreer gehen, um anschließend wieder Richtung Witten weiterzufahren. Der neue Verlauf der Linie 310 soll die Bochumer Innenstadt unter anderem mit dem entstehenden Technologie-Gewerbegebiet Mark 51°7 verbinden. Nun scheint der Ausbau der Strecke jedoch ins Stocken geraten zu sein, was die Soziale Liste im Bochumer Stadtrat dazu veranlasste, eine Anfrage über einen möglichen Baustopp zu stellen. Ursprünglich war die Fertigstellung des neuen Verlaufs auf Ende 2017 datiert. Doch schon 2015 räumte die Bogestra ein, dass die Strecke bis 2019 nicht fertiggestellt wird. Nun liegen der „WAZ“ Informationen vor, dass sich die Fertigstellung des Projekts um ein weiteres Jahr verzögern wird. Grund dafür seien Verzögerungen in den Bauabschnitten B und C zwischen Langendreer und Crengeldanz. Vor allem im Bereich der Crengeldanzbrücke stellt der Ausbau ein Problem dar, da die Straße für die Durchfahrt von LKWs tiefer gelegt werden muss. Die Bogestra will nun in der kommenden Sitzung am 7. Dezember der Bezirksvertretung Ost über Verzögerungen und das weitere Voranschreiten der Baumaßnahmen informieren.

Alte Probleme

Probleme beim Ausbau der Straßenbahnlinien sind nichts Neues für die Stadt Bochum und die Bogestra. In den vergangenen Jahren sorgte die Ergänzung der U35-Haltestelle Gesundheitscampus bereits für erhebliche Schwierigkeiten. So dauerten die Arbeiten an der Haltestelle viereinhalb Jahre statt der ursprünglich angeschlagenen eineinhalb Jahre und kostete rund 16 Millionen und nicht etwa 11 Millionen Euro, wie ursprünglich gedacht. Grund dafür war ein Rechtsstreit mit der Baufirma. Auch bei Überlegungen zum Ausbau der U35 in Richtung Langendreer passierten Fehler. Erst nachdem herauskam, dass die Nutzen-Kosten-Untersuchung, die die Stadt aufstellte, auf fehlerhaften Berechnungen basierte und unter den Wert für eine Förderung durch Bund und Land fiel, wurde die Beschlussvorlage zurückgezogen.

Neue Konzepte

Nun steht die Stadt Bochum weiterhin vor dem Problem der Anbindung Langendreers und von Mark 51°7 an die RUB.  Ein Vorschlag zum Ausbau kommt von Die STADTGESTALTER. Diese schlagen den Bau einer Seilbahn vor, ähnlich wie in Koblenz, Köln oder Wuppertal. Diese soll zwischen der Universität und dem ehemaligen Opel-Gelände fahren sowie an den Bahnhof Langendreer West angebunden werden. Somit wäre eine Entlastung der U35 aus Richtung Dortmund möglich, da Studierende nicht mehr über den Hauptbahnhof pendeln müssen. Außerdem könnte es die Stadtteile Langendreer und Laer zu einem attraktiveren Wohnort machen. Im Zuge des Verkehrskonzepts Bochum Süd-Ost soll dazu eine Machbarkeitsstudie entstehen, die verkehrsträgeroffen ist, also alle möglichen Verkehrsmittel mit einbezieht.

:Stefan Moll

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