Ausstellung. Bei der ersten großen Pilzausstellung im Botanischen Garten der RUB wurde eine Vielzahl von Pilzen gezeigt, von denen viele komplett unterschiedliche Funktionen haben.
Am Wochenende lud der Arbeitskreis Pilzkunde Ruhr zusammen mit Mykolog*innen der RUB zur ersten großen Pilzausstellung im Botanischen Garten. Dabei zeigten die Sammler*innen und Forscher*innen neben rund 200 zusammengetragenen Pilzarten auch Schimmelpilze oder Hefepilze unter dem Mikroskop und führten die Teilnehmer*innen der Ausstellung durch die aktuellen Forschungsfelder um Pilze. Denn diese sind noch weit und unerschlossen. Von den schätzungsweise 3,8 Millionen existierenden Pilzarten sind bisher nur rund 120.000 bekannt. DNA-Sequenzierungsmethoden haben es beispielsweise erst in den vergangenen Jahren erheblich einfacher gemacht, Pilze, die sich nicht leicht in einer Petrischale züchten lassen, zu untersuchen.
Vielseitig und mysteriös
Dabei sind die Anwendungsfelder der Gewächse, die unter anderem durch ihre Ernährung von organischen Nährstoffen mehr noch mit Tieren verwandt sind als mit Pflanzen, enorm vielfältig. So zeigten die Aussteller*innen unter anderem ihren essentiellen Wert in der Lebensmittelherstellung – egal ob als Hefe in Brot oder Bier, in der Käseherstellung oder als veganer Hackfleischersatz. Auch wurden die mythologischen Geschichten, die sich um die, je nach Art, halluzinogenen oder giftigen Gewächse ranken, vorgestellt. Doch auch in der Medizin sind Pilze von enormer Bedeutung und können beispielsweise in der Herstellung von Antibiotika und in der Organtransplantation helfen. „Ohne Pilze ginge fast nichts“, sagt Dr. Wolfgang Stuppy, wissenschaftlicher Leiter des Botanischen Gartens: „Sie sind die Hauptzersetzer in unserer Natur.“
:Stefan Moll
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