Rezension. Eigentlich sollte es in dem Film „HERRliche Zeiten“ um die Machtbeziehungen zwischen Herr/in und SklavInnen gehen, aber es werden leider nur zusammen- und inhaltslos Klischees abgearbeitet.
Sieht man sich den Trailer des Films an, könnte man meinen, dass der Drehbuchautor Jan Berger sich einen gesellschaftskritischen Film zum Ziel setzte. Leider werden die KinobesucherInnen sehr enttäuscht, denn Widerstreben empfinden nur die BesucherInnen beim Sehen dieses unrealistischen Films. Ganz nach dem Motto „Es geht um Macht, macht aber gar nichts“ hangeln sich die Hauptcharaktere lediglich von einem Klischee zum nächsten: Da ist Claus (Oliver Masucci), von Beruf Schönheitschirurg, eingebildet, arrogant und selbstverliebt und seine Frau Evi (Katja Riemann), die trotz schwerster Depressionen ihrem Job als Gartenarchitektin gewissenhaft nachgeht bis zu jenem Tag, an dem vor ihren Augen einer ihrer Kunden in den Tod springt. Zu allem Unglück kündigt dann auch noch die Putzfrau. Daraufhin schaltet Claus eine nicht ganz ernstgemeinte Onlineannonce, in der er nach einem Sklaven sucht. Zunächst bewerben sich lediglich Personen aus der sadomasochistischen Szene. Später trifft Claus jedoch auf den anfangs etwas demütigen und anbiedernden Bartos (Samuel Finzi), den er nach anfänglichem Zögern einstellt. Ein paar Tage später wird auch Bartos Frau Lana (Lize Feryne) als Sklavin engagiert.
Durchschaubar
Selbst den unaufmerksamsten ZuschauerInnen ist spätestens nach zehn Minuten klar, dass es sich bei dem Pärchen um die VorbesitzerInnen der Villa handelt, die einen teuflischen Plan verfolgen. Als Bartos für seinen neuen Herrn einen Swimmingpool bauen möchte und dafür bulgarische Schwarzarbeiter für zwei Euro pro Stunde anheuert, gerät die Situation immer mehr außer Kontrolle und endet dank des terroristischen Ölscheichnachbarn Mohammed, der für extravagante Partys und Waffen lebt, in einem unrealistischen Psychodrama. Die Macht der SklavInnen ist gebrochen und die Herrschaftsverhältnisse wiederhergestellt
Kurz gesagt: Der Film strotzt nur so vor Klischees und der Eintrittspreis von zehn Euro wäre in andere Dinge besser investiert.
:Helena Patané
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