Vor noch gar nicht allzu langer Zeit, da war Wissenschaft eine Angelegenheit von WissenschaftlerInnen in ihren Elfenbeintürmen – den Universitäten. Dann kam der Schritt in die breite Öffentlichkeit – das Fernsehen – und Menschen wie Joachim Bublath, Jean „Ich hab da mal was vorbereitet“ Pütz und Ranga Yogeshwar versuchten die Wissenschaft verständlich zu machen. Mit Welt der Wunder zog das Wissenschaftsfernsehen dann auch ins Privatfernsehen, und dennoch oder gerade trotzdem blieb ein gewisses Niveau erhalten. Zu einem wahren Niveau-Limbo setzt aber der Privatsender ProSieben seit 2007 an: Mit Galileo und Galileo-Mystery schafft es der Sender, ein eigenes Fernsehgenre zu platzieren: Die Pseudowissenschaftssendung! Die sieben ekligsten Speisen führen die investigativen Journalisten nach Peru und Japan. Prof. Jumbo Schreiner sucht und findet Speisen im XXL-Format und der Star der Sendung Aiman Abdallah erklärt den staunenden Fernseh-Sehenden, dass er/sie schon mal gelebt hat, wer König Arthus wirklich war, wo das Bernsteinzimmer versteckt ist oder warum unser Planet von diesem weißen Killerzeugs angegriffen wird. Leider hat Galileo Mystery sich des Phänomens Schnee noch nicht in der ihm gebührenden Breite angenommen: Sollte der Winter aber nicht bald zu Ende gehen, steht zu vermuten, dass Sibel Balta und Jochen Volt mit UV-Licht Schneekristalle bestrahlen und eine Lösung für den Kälteeinbruch finden. Solange gilt aber unser herzlichster Dank an Pro7: Jetzt ist Wissenschaft auf dem Boden angekommen und sogleich im Matsch ausgerutscht. Also lernen wir mit dem Chef-Mentalist der Sat1-Pro7-MediaAG Uri Geller zählen: „Echad Steim Schalosch“ – und schauen erwartungsvoll die nächste Serie von Galileo Mystery, die uns Wissenschaft auf Bildzeitungs-Niveau präsentiert..

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