Gute Nachrichten: Im Jahr 2024 erhielt Bochum so viel Förderung für den Wohnungsbau wie noch nie. So sollen insbesondere preiswerte Mietwohnungen geschaffen werden.
Die Stadt Bochum wurde im Rahmen der Wohnraumförderung 2024 mit insgesamt 78 Millionen Euro unterstützt. Das ist fast dreimal so viel, wie von der Landesregierung NRW vorgesehen. Eigentlich wurden in dem Jahr Ansprüche auf insgesamt 2,7 Milliarden Euro verteilt, darunter 26 Millionen für Bochum. Da viele Gemeinden kaum oder gar nicht auf diese Förderung zugreifen, konnten aber umso mehr Anträge in Bochum bewilligt werden. Das funktioniert so: Alle Bereitsteller von Wohnungen können einen Antrag auf Förderung stellen, wenn sie den Wohnraum danach weiter preiswert anbieten. Explizit gefördert wird auch Wohnraum für Azubis, Studierende, Menschen mit Behinderungen, Rentner:innen und Schutzsuchende. Zusätzlich können private Investor:innen und Besitzer:innen von Eigenheimen auch Anträge stellen. Damit sollen nun 462 Wohnungen realisiert werden.
Die Kredite der NRW.BANK
Wohnknappheit ist ein erdrückendes Problem in den meisten deutschen Großstädten. Um dem entgegenzukommen, werden von dem Land NRW und der NRW.BANK öfters Förderprogramme gestartet. So gibt es bereits Programme, die Familien unter einem bestimmten Einkommenslevel dabei unterstützten, ein Haus oder eine Eigentumswohnung zu erwerben. Momentan läuft zusätzlich ein großflächiges Programm zur Förderung von bezahlbarem Wohnbau, zu dem man sowohl auf Webseiten der Kommunen, als auch auf der Webseite des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung NRW weitere Informationen finden kann. Bis 2027 wurde ein Fördertopf in Höhe von insgesamt 10 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Ziel ist es hierbei, längerfristig preisgünstige Wohnungen zu schaffen, weshalb die Bewilligungsmiete bei 5,80 Euro pro Quadratmeter liegt. Zum Vergleich: Der Mietspiegel in Bochum liegt umgerechnet bei 8,57 Euro pro Quadratmeter.
Das Besondere an dieser Förderung ist, dass durch die Art des Baus, der Verpflichtung zu niedrigen Mieten auf Dauer, einer bestimmten Belegungsdauer sowie der Einhaltung energetischer Standards kein Tilgungsabkommen besteht. Noch dazu gibt es nach einem bestimmten Zeitraum Rückzahlungsnachlässe von zehn bis fünfzig Prozent. Da diese Kredite nur sehr niedrige Zinsen haben, stellen sie also theoretisch eine sehr attraktive Möglichkeit für Investor:innen dar.
Viel Angebot, wenig Nachfrage?
Dass es anderweitig zu wenig Nachfrage gäbe, ist eine falsche Schlussforderung. So fielen beispielsweise 2023 in Essen 1273 Wohnungen aus dem Förderungszeitraum, während nur 58 neue Wohnungen gefördert wurden. Und das trotz dessen, dass über die Hälfte der Bevölkerung Essens Anspruch auf geförderte Wohnungen haben. Auch in Städten wie Hagen sollen in den nächsten zehn Jahren über die Hälfte der geförderten Wohnungen aus dem System fallen. Anderorts sieht es wiederum noch schlimmer aus. Und doch zeigen Statistiken der NRW.BANK oft Anstiege. Das liegt daran, dass sich einige Gemeinden wohl die zurückgelassenen Gelder zu Nutze machen. Spitzenreiter waren 2023 hierbei die Behörden Steinfurt, Paderborn, Köln und Aachen. Bochum war da bereits im zweithöchsten statistisch erfassten Förderungsniveau, und das wird es dieses Jahr wohl auch wieder sein. Vorteilhaft für Bochum.
:Halima Okanović
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