BoTo – was ein Auftakt!
Was für laute und belebende vier Tage. In der Bochumer Innenstadt fand, vom 07. bis zum 10. Juli, (nach zwei Jahren Corona-Pause!) zum 35. Mal das Festival Bochum Total (BoTo) statt. Ein Highlight war auch das Campus-Ruhr Comer, das vom Akafoe Kulturbüro BOSKOP, in der Trompete veranstaltet wurde. Als BSZ-Redakteur:innen haben wir uns das nicht entgehen lassen. Hier gibt es die big news, welche Band beim Battle gewonnen hat und ein paar Eindrücke zum Festival zu lesen.
Wenn eine:r, wie ich, aus der Richtung des Bochumer Hauptbahnhofes kommt, wird eine:r von den Bässen der Ringbühne angezogen. Diese Bühne verkörpert puren Rock und Metall. Es wird gerockt, gepogt, und (natürlich) getrunken. Die Alex Mofa Gang läutet mit ihren starken Gitarren- und Bassklängen das Ende des ersten Abends ein. Auf der Mainstage ist Amilli Headlinerin des Abends. Eine gebürtige Bochumerin, die scheinbar nur 10 Minuten bis aufs Festival-Geländer brauchte. In der front row stehen Fans, die textsicher mit Amilli mitsingen. Ich bin positiv überrascht, da ich bis vor kurzem noch der Meinung war, dass dieses Jahr keine sonderlich bekannten Acts dabei sind und die Leute nur gratis Live-Musik genießen. Die meisten sind in der Tat laute Beobachter:innen: Sie schunkeln mit dem Beat mit, steigen beim zweiten Refrain ein, tanzen und lachen. Viele stehen am Bierstand und schauen von da aus zu. Wo aber aller dabei sind, ist beim Applaus. Das Publikum hat Bock. „Ich freue mich! Die letzten zwei Jahre ist es ja ausgefallen durch Corona und ich freue mich einfach. Es macht echt schon Spaß und es ist eine echt schöne Zeit“, so Alex, der zum ersten Mal BoTo-Besucher ist.
Neben den Fangirls, -boys, und -people fällt mir auf: Die Crowd ist sehr durchmischt. Von Alter, Gender und Race scheint alles dabei zu sein. Ein leicht negatives Merkmal: Corona scheint vergessen zu sein. Nasen-Mundschutz-Masken tragen nur eine handvoll Menschen und dabei ist es mega voll, aber immerhin draußen. Die Sehnsucht nach Party und Vergessen ist hoch. Das Stimmungsbild wird mir von Jana, leidenschaftliche BoTo-Gängerin, bestätigt: „Dieses Jahr ist lebensfroher, sag ich mal. Alle haben es glaube ich vermisst hier zu sein und deswegen ist es umso cooler, dass es jetzt wieder geht.“ Für die ausgelassene Stimmung gehört für einige das ein oder andere alkoholische Getränk, was den Pegel je länger der Abend wird, umso höherschlagen lässt. Ganz a-la-BoTo holen sich viel ihre Getränke ganz klassisch im Bermuda-Rewe. Hier stehen vor jeder Tür und jede der Kassen jeweils ein:e Security. Hier herrschen , die von den Kassen bis zum Eingang gehen. Neben der allgemein hohen Security- und Polizeipräsenz im Bermudadreieck, fallen die Aufstellung der gängigen Imbissbuden auf. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es 2019 (im Pre-Corona-Jahr) auch so war. Diese versperren mit ihren Theken den Eingang in den Laden. Sie sehen aus wie Drive-ins, nur halt ohne Autos, sondern mit Menschen.
Aus der Richtung des Schauspielhauses strömen Menschenmassen aufs BoTo-Gelände und einige bleiben an der Sparkassenbühne stehen. Hier ist es chilliger als an der Mainstage. Die Leute haben mehr Platz zum Tanzen. Das Publikum hier kann auch sitzen und ihr Bier genießen, anstatt, wie an der Ringbühne, im Moshpit darin zu baden. DJ Ellis an der König Pilsener Bühne spielt Bochum von Herbert Grönemeyer und gefühlt alle singen mit. Doch nach ein paar Sekunden wird die Nostalgie mit Angels von Robby Williams unterbrochen. Dieser Song leitet das Ende des ersten Abends ein, sodass auch um Punkt 22 Uhr geschlossen wird. Für die Menschenmenge geht es weiter zu ins Bermuda3eck. Die Bars, die vor ein paar Minuten noch wie leer gefegt standen, sind jetzt rappel voll. Je später der Abend, umso lauter die Nacht, dachte ich, machen sich die Leute auf den Heimweg. Wo 2019 bis 5 Uhr morgens Menschen noch in den Kneipen waren, machten sich an diesem Samstagabend die meisten Leute schon gegen 2 Uhr auf den Heimweg. Rein äußerlich schien Corona kein Thema zu sein, aber innerlich ist es definitiv noch eins. Ich finde, wir sind noch dabei uns ans Feiern und allgemein unter Menschen zu sein zu gewöhnen. Irgendwie komisch: Was eins so selbstverständlich war, braucht jetzt Zeit, um es zu erlernen.
:Nathalia Rodriguez
Ruhrcom(er)back
Nach zwei Jahren war es wieder soweit! Die Frage, aller Fragen wurde beantwortet. Welche Studi-Band ist die Beste in unserem Bundesland?
Am Donnerstag, dem 7. Juli, mit dem offiziellen Start von Bochum Total fand auch das Finale des Campus Ruhrcomer statt. Bis zum 10. April hatten Bands die Möglichkeit, sich für diesen Wettbewerb anzumelden. Im Mai hieß es dann: Spielen ums Finale. Die Vorrunden starteten am 13. und 14. Mai. In dem ersten Vorrundenwettbewerb, der in der Weststadthalle in Essen stattfand, traten folgende Künstler:innen an: JAMES‘ MUM, Jokers Kingdom, King of Fruits und Youngest Member. In der zweiten Vorrunde traten loud Trips, Down to Earth, Fynn Schlemminger und Ocean Boulevard in der Finalspielstätte auf. Das Publikum konnte jeweils entscheiden, welche zwei Bands den Finalauftritt verdient haben. Cloud Trips, JAMES‘ MUM, Ocean Boulevard und Youngest Member haben es ins Finale geschafft und konnten im Rahmen des beliebten Musikfestivals vor einem breiten Publikum auftreten. Cloud Trip startete in den Abend. Das Duo aus Bochum mischten Elemente aus verschiedensten Genres mit poetischen Lyrics. Danach kam Alternativ-Rock aus Oberhausen von Youngest Member. Dies war ihr erster Auftritt und leider hatte die Band ein paar technische Probleme, welches sie durch ihre gute Stimmung verzeihen ließen. Im Anschluss kam zum Runterkommen Indie-Pop von Ocean Boulevard. Das Ganze endete mit JAMES‘ MUM und wie sagt man so schön? Das Beste kommt zum Schluss. Die Band aus Düsseldorf konnte den Sieg einfahren. Aber bei diesem Contest sind die Verlier:innen auch Gewinner:innen. Denn es wurden Sonderpreise an alle Bands vergeben.
So konnten sie sich über diese Sonderpreise freuen:
Auftritt bei der Juwenalia 2023 in Krakau: Joker’s Kingdom
Auftritt bei Westparkfest 2023 in Dortmund: Ocean Boulevard
Auftritt beim Bochumer Musiksommer 2022: King of Fruits
Auftritt beim Campusfest der Westfälischen Hochschule: JAMES‘ MUM.
:Abena Appiah
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