Seit Juni 2022 bekennt sich die Ruhr-Universität zu Open Science. Der Senat verabschiedete eine Uniweite, sogenannte „Open-Science-Policy“, die beinhaltet, dass Hindernisse für den Zugang zu Wissenschaft möglichst abgeb werden sollen.
Ein freier Zugang zu Ressourcen, Daten, Materialien, Publikationen und vielem mehr – das soll nun Realität werden an der Ruhr-Universität. Dabei bezieht man sich auf Empfehlungen der UNESCO, die FAIR-Prinzipien (Findable, Accessible, Interoperable, Re-usable; auffindbar, zugänglich, kompatibel, wiederverwendbar) und die Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen von 2003 – die zehn Jahre später auch von der Ruhr-Uni unterzeichnet wurde. Doch wie soll dieser Open Access realisiert werden? Die kostenlose Verbreitung und Vervielfältigung von wissenschaftlichen Materialien, also Open Educational Resources, ist eines der ersten Ziele. Die Plattforma „ORCA“, welche ein landesweites Portal zum Austausch von Lernmaterialien sein soll, ging als Kooperation von 42 Hochschulen und dem NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft bereits im September 2021 online. Zu anderen Aspekten berät das Zentrum für Wissenschaftsdidaktik an der Ruhr-Universität. Nicht nur publizierte Materialien sollen jedoch frei zugänglich sein, auch Forschungsdaten sollen für alle einsehbar und nutzbar sein. Dazu arbeitet die AG Forschungsdatenmanagement und berät Forschende im Prozess von Planung und Erhebung, aber auch Speicherung und Veröffentlichung. Entsprechende Plattformen einzurichten, gehört auch zu den Aufgaben dieser kooperativen Arbeitsgemeinschaft von Universitätsbibliothek und IT.services. Eine Beseitiung von Bezahlschranken ist ebenfalls ein wichtiges Ziel der neuen Policy. Wenn Forschende an der RUB beispielsweise dazu entscheiden, Zeitschriften frei verfügbar zu machen, können sie über den Publikationsfonds der Deutschen Forschungsgemeinschafts (DFG) Gelder beantragen. Diese Fördermittel hat die Ruhr-Universität für den Zeitraum bis 2024 erneut eingeworben. Auch so soll umgesetzt werden, dass Publikationen für alle erhältlich sind, ohne teure Abonnements oder Einmalzahlungen, und somit ein offenerer Zugang zu wissenschaftlicher Arbeit und ihren Ergebnissen garantiert werden. Wie effektiv die Maßnahmen und Empfehlungen sein werden, wird sich in den nächsten Jahren wohl zeigen, ein guter Schritt zum freien Zugang ist die Policy allemal.
:Jan-Krischan Spohr
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