Bild: Symbolbild, Star Trek Schauspieler wird 85 Screenshot YouTube

Den meisten Menschen dürfte George Takei in seiner Rolle als Hikaru Sulu in der ersten Star Trek Serie aus den 70ern ein Begriff sein. Zu Ehren seines 85. Geburtstags stellen wir Euch den Schauspieler von einer anderen Seite vor.  

George Hosato Takei ist vieles – Internierungslagerüberlebender, Geflüchteter, engagierter LGBTQ+-Unterstützer, und vor allem Schauspieler mit einem Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood. 
Takei, am 20. April 1937 in Los Angeles, Kalifornien geboren, brachte es rund 30 Jahre später in dem Serienklassiker Star Trek des Produzenten Gene Roddenberry neben Schauspielerikon:innen wie Leonard Nimoy als Commander Spock, William Shatner in der Rolle des Captain J. T. Kirks und Nichelle Nichols als Lieutenant Nyota Uhura in der Rolle des Lieutenant Hikaru Sulu zur Berühmtheit. Star Trek, das damals durch die Zukunftsvisionen Roddenberrys revolutionär erscheint – sprechende Computer, Kommunikator (heute nennen wir sie Handys), Beamen, einer der ersten Fernsehküsse zwischen einer schwarzen Frau und einem weißen Mann und natürlich eine Mannschaft, in der sich Menschen aus unterschiedlichsten Nationen zusammenfinden –, hat seinen Kultstatus, aber eben auch jenen Schauspieler:innen zu verdanken, die schon damals ihrer Zeit voraus waren. 

So hat sich beispielsweise Leonard Nimoy während der Serienproduktion dafür eingesetzt, dass das weibliche Crewmitglied Nichelle Nichols das gleiche Gehalt wie ihre männlichen Kollegen erhält. Es wird deutlich: Star Trek war Fortschritt. Und es erscheint nur passend, dass ein engagierter Mann wie George Takei in dieser Serie verwurzelt ist, denn Takei wurde bereits nach seinem Schauspielabschluss an der University of California politisch aktiv und wurde 1973 beinah in den Stadtrat von Los Angeles gewählt. Über die Jahre hat sich sein politisches Engagement zunehmend auf die LGBTQ+-Szene konzentriert: Takei, der sich erst im Oktober 2005 mit 68 Jahren als homosexuell outete, setzt sich bis heute für die Rechte von Homosexuellen ein. Vor allem auf seiner Facebook Seite, die Stand 2022 über 8,5 Millionen Abonnenten hat, teilt und schreibt er Beiträge zu Homosexualität, Rassismus, Diskriminierung und Politik. Auch sein Outing war unter anderem politisch motiviert: Er wollte die Forderungen nach der gleichgeschlechtlichen Ehe unterstützen. Nachdem das Oberste Gericht von Kalifornien das Verbot für die gleichgeschlechtliche Ehe aufgehoben hatte, heiratete Takei seinen Partner und Manager Brad Altman, mit dem er bis heute zusammen ist. 

Seit 2020 ist es ihm außerdem ein Anliegen, auf die Kriegsverbrechen während des Zweiten Weltkriegs aufmerksam zu machen. Im Kindesalter war er während des Kriegs mit über 120.000 japanischstämmigen Amerikaner:innen für drei Jahre in einem Internierungslager inhaftiert – sie galten als Enemy Alien, als feindliche Ausländer:innen, da sich Amerika mit Japan im Konflikt befand. Seine Erlebnisse dort verarbeitete Goerge Takei in der seit 2020 erhältlichen Graphic Novel They Called Us Enemy – Eine Kindheit im Internierungslager, in der er sich damit auseinandersetzt, dass seine in Japan lebende Familie nun „Der Feind“ ist. Die Novel wurde für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2021 nominiert und bleibt bis heute aktuell. George Takei bleibt auch mit 85 Jahren nicht müde, mit dem Finger in gesellschaftlichen Wunden zu puhlen und sich dafür einzusetzen, die Welt ein kleines Stück besser zu machen, ebenso wie die Crew des Raumschiffs Enterprise, mit Hikaru Sulu auf der Brücke: „ … to boldly go where no one has gone before … “ 

In diesem Sinne, Alles Gute und Leben Sie lang und in Frieden, Mr. Takei! 

 :Rebecca Voeste

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