Ein Professor der Uni Ravensburg-Weingarten (RWU) hatte mit Studierenden einen Baum besetzt und steht nun dafür vor Gericht.
Das Amtsgericht Ravensburg lud nun den Menschen vor, der eigentlich nur gegen Energieverschwendung protestieren wollte. Es handelt sich hierbei um den Professor Wolfgang Ertel, welcher der Leiter des Instituts für Künstliche Intelligenz an der RWU ist. Zusammen mit Studierenden hatte er nämlich im vergangenen Mai einen Baum besetzt, der sich auf dem Gelände der Universität befand, um allen Leuten klarzumachen, dass es unnötig sei, permanent die Heizungen in den Hörsälen laufen zu lassen und wollte stattdessen eine intelligent gesteuerte Lösung finden. Die Urteilsbegründung lautet, dass die Aktion nicht angemeldet gewesen sei und der Professor eine Vorbildfunktion habe, selbst wenn die Ziele der Aktion nachvollziehbar seien.
Jetzt könnte ein Mensch meinen, es sei fatal gelaufen für den Professor, aber erste Erfolge konnte er schon erzielen. Nicht ausklammern kann man die juristischen Konsequenzen, die sich noch genauer herausstellen werden, aber kurz nach der Baumbesetzung erhielt der Professor einen Anruf von der Wissenschaftsministerin der Grünen Theresia Bauer. Und was passiert nun? Das Ministerium gab an, dass sie sich über sogenannte Optimierungspotentiale beim Energiemanagement an der Hochschule informieren wollen. Ein Sprecher der eigenen Hochschule gab bekannt, dass die Hochschule selbst eine intelligente Heizungssteuerung in einem Gebäude einbaute. Und noch ist nicht Schluss! Als eine von neun Hochschulen des Landes sollte sie einen extra eingestellten Klimaschutzmanager oder eine Managerin bekommen. Das noch in diesem Jahr. Diese Person soll dann Einsparmöglichkeiten bei den Gebäuden identifizieren und darauf eingehende Maßnahmen planen.
Laut dem SWR kritisiert der Professor nicht erst seit letztem Jahr, sondern schon seit mehreren Jahren die Beheizung an seiner Hochschule. Angeblich könnten von den etwa 400.000€ Heizkosten circa ein Viertel eingespart werden, so seine Angabe. Dem Sender SWR gab er überdies an, dass es ihm um die Sache gehe und er daher die Geldstrafe in Höhe von 4000€ nicht akzeptiert habe.
:Lukas Simon Quentin
0 comments