Die Bürger:inneninitative „Das Freibad Langendreer darf nicht ‚baden‘ gehen!“ setzt sich gegen die Schließung und Umgestaltung des Bads ein.
Im Stadtteil Bochum Langendreer werden seit dem 11. November zahlreiche empörte Stimmen von Bürgerinnen und Bürgern laut, die sich durch die Pläne der Stadt Bochum übergangen fühlen. Als im letzten Jahr das neue Bäderkonzept der Stadt Bochum vorgestellt wurde, gab es zunächst ein kollektives Aufatmen: Bochum bleiben alle bekannten Schwimmbäder erhalten und die „WasserWelten“ würden Millionen für Sanierungsarbeiten investieren. Zum Unmut vieler Bochumer:innen sind in die Sanierungsarbeiten jedoch die Schließung des Freibads in Langendreer sowie die Umgestaltung der Fläche zu einem „Urban Blue“, einer Grünfläche mit Sportangeboten (wie Fußballfläche, Basketballkorb, Fitnessbereich etc.), eingeplant. Die Entscheidung zur Schließung wurde ohne Mitspracherecht der Bürger:innen getroffen – diese dürfen nun lediglich Vorschläge zum Angebot des geplanten „Urban Blue“ einreichen, welche sie gar nicht fordern. Ihrer Kreativität bei der Angabe von Ideen für die Grünfläche sei laut den „WasserWelten“ keine Grenzen gesetzt. Allerdings ist die Bürger:inneninitative „Das Freibad Langendreer darf nicht ‚baden‘ gehen!“ nicht bereit, die Entscheidung der Stadt widerstandslos hinzunehmen. Sie wollen das Freibad, das einzige in Langendreer und eines, das über eine ausgedehnte Grünfläche, die zum Ballspielen einlädt, einen Verköstigungsbereich, zwei Schwimmbäder mit Rutschen und einen Kleinkinder-Pool verfügt, nicht aufgeben. Neben lokalen Protesten haben die Langendreer:innen eine Petition gegen die Pläne der Stadt ins Leben gerufen, die bereits knapp 6.000 Unterstützer:innen hat und noch bis zum 30. September unterschrieben werden kann. Die Gründe für den Erhalt des Freibads sind laut Inititator:innen der Petition vielseitig und schwerwiegend: „Das Freibad Langendreer ist im Sommer ein beliebter und stark frequentierter Treffpunkt, vor allem für Familien, Kinder und Jugendliche. Rund 90.000 Bochumer Bürger:innen wohnen im 5-km-Einzugsbereich des Bades. (…) Viele der Bürger:innen haben keinen eigenen Garten oder die Möglichkeit, in den Urlaub zu fahren. Etliche können auch nicht auf teure ‚Spaßbäder‘ ausweichen, weil ihnen die finanziellen Mittel dazu fehlen. Der Klimawandel lässt noch heißere Sommer als bisher erwarten, was Freibäder noch viel wichtiger als Freizeit- und städtischer Urlaubsort macht.“ Im März demonstrierten Bürgerinnen und Bürger zuletzt bei einer Kundgebung über das „Urban Blue“. Es bleibt abzuwarten, ob das Freibad Langendreer eine Zukunft haben wird. Die rege Bürger:innenbeteiligung lässt für Freibad-Liebhaber:innen in und um Langendreer hoffen.
Hier findet Ihr bei Interesse die Petition der Bürger:inneninitiative: tinyurl.com/2d5z6cx7.
Wenn Ihr dem nachstehenden Link folgt, gelangt Ihr auf die Website der Initiative, die rund um das Freibad Langendreer informiert: freibadlangendreer.de/.
:Rebecca Voeste
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