The Adam Project grassierte wochenlang unter den Top 10 der Netflix-Filmempfehlungen. Ist diese Platzierung des Sci-Fi-Dramas gerechtfertigt?
Wir schreiben den 11. März 2022, als The Adam Project bei dem Streaming-Anbieter Netflix an den Start geht.
Adam Reed, ein Zeitreisender aus dem Jahre 2050, trifft unerwarteterweise nach einer ‚zeitlichen Bruchlandung‘ auf sein 12-jähriges Ich, das damit zu kämpfen hat, den Tod seines Vaters zu verarbeiten, sich gegen seine Peiniger in der Schule durchzusetzen, und seiner Mutter nicht nur Schmähungen entgegenzuschleudern. Der ältere Adam hat dies alles längst hinter sich gelassen – oder treffender gesagt: Er hat seine schlechten Erinnerungen verdrängt. In der Konfrontation des Älteren mit dem Jüngeren können beide etwas über sich selbst und voneinander lernen, während sie den Versuch unternehmen, den älteren Adam wieder in seine ‚Fixzeit‘ zu bringen und nebenbei die dystopische Zukunftsvariante abzuwenden, die eintreten wird, wenn sie den Erfinder der Zeitreisen nicht vor den Entwicklungen seiner Forschungen warnen: Und das ist niemand geringeres als Adams Vater.
Diesen mitreißenden Plot mischt Regisseur Shawn Levy mit einer Prise Star-Wars-Weltraumjagd, emotionaler Traumabewältigung für den Protagonisten Adam, gespielt von Ryan Reynolds und Walker Scobell, starker weiblicher Antagonistin und et voilà! Fertig ist ein rührender Familienfilm, der den einen oder anderen Plot Twist bereit hält. Mitunter erscheint The Adam Projectstilistisch an die klassischen Filme des Jahres 2010 angelehnt: Levy liefert uns einen spannenden, wenn auch gradlinigen Plot, welcher uns in eine interessante Filmwelt entführt, aber nicht an die Substanz geht, und keine grauen Figuren – entweder gut oder böse. Ist der Film trotzdem zu empfehlen? Ja! Auch wenn uns beim Schauen eine Déjà-vu-Ahnung an die 10er ereilt und der Actionanteil relativ hoch ist, bleibt The Adam Project im Kern ein intimes Familiendrama, das zu Tränen rührt.
:Rebecca Voeste
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