Das ist ein gemeinwohlorientierter Ort für die Entwicklung des Imbuschviertels. Laut ihrer eigenen Seite begegnen sich dort Nachbarschaft, Projektmacher:innen und Unternehmen, tauschen sich aus und gestalten gemeinsam den eigenen Lebensraum und das gute Miteinander.
Hinter der KoFabrik verbergen sich eine Vielzahl an Sachen – nämlich die KoBüros, was hochwertige Büroflächen für kooperatives Arbeiten sind, das Pionierhaus, die sogenannte Keimzelle für Kreativität und Engagement, die Quartiershalle, die ein Gemeinschaftsort für die Nachbarschaft ist, das STÜH33, was ein Café ist und der Imbuschplatz. Das sind zusammen mehr als 2000 Quadratmeter an Raum mitten in dem Viertel.
Konzeptionell will die KoFabrik unternehmerisches Handeln mit einer gemeinwohlorientierten Entwicklung verbinden, um einen Mehrwert für das Viertel zu schaffen. Das Viertel befindet sich hinter dem Rathaus Bochums und liegt nahe der Trinkhalle, dem KugelPudel und dem KRTLND. Man kann sich einen Platz in der KoFabrik mieten, was aber nur an sorgfältig ausgewählte Unternehmen, Freiberufler:innen, Gründer:innen, Projekte und Initiativen mit Quartiersbezug geschieht. Also wird zum anderen mit der Vermietung Raum und Fläche für Gemeinwohlaktivitäten bereitgestellt oder aber es werden Überschüsse erzielt, mit denen dann wiederum gemeinnützige Projekte gefördert werden.
Es ist unterm Strich also ein unternehmerisch agierendes und gemeinnütziges Projekt, welches sich gewisse Standards setzt. Die KoBüros sind hochwertig und für engagierte Unternehmen da und im Pionierhaus sind für Kreative, Freiberufler:innen und Start-Ups Flächen zum Selbstausbau entstanden. Die Mieter:innen engagieren sich im Rahmen der Viertelsstunden für das Gemeinwohl im Viertel. So gibt die Immobilie dem Quartier pro Jahr weit über 500 Stunden an Zeit und Kompetenz von Menschen, die sich mit dem Imbuschviertel identifizieren.
Der lokale Verein Quartiershalle in der KoFabrik e.V. wird von der KoFabrik und deren Einnahmen unterstützt, wodurch ein breites Programm für die Menschen vor Ort angeboten werden kann. Die Nachbarschaft kann in die Quartiershalle kommen, um für Kurse, Workshops, Treffen von Initiativen und noch einem ganzen Haufen mehr zusammenzukommen. Darüber hinaus gibt es das Café, das ein weiterer Nachbarschaftstreff ist und der Imbuschplatz hat einen Nachbarschaftsgarten bekommen, wodurch ein grünes „Wohnzimmer“ mitten im Viertel entstanden ist.
Das Ziel des Projektes ist es, die Immobilie auf lange Sicht einem lokalen Träger nutzbar zu machen, welcher möglichst aus der Nachbarschaft kommt und sich aus den Mieter:innen und Nutzer:innen herausbildet und sich dauerhaft für das Viertel einsetzt. Damit so ein Träger gefunden werden kann, damit solche Menschen gefunden werden können, ist das Unternehmerische und die dem Gemeinwohl dienende Verantwortung gegenüber der Immobilie ein wichtiger Bestandteil des Projektes und der Vermietung.
Woher kommt dieses tolle Projekt eigentlich? Naja, damit die Entwicklung des Quartiers zusammen mit der Stadt Bochum angestoßen wird, haben die Montag Stiftungen aus Bonn die gemeinnützige Projektgesellschaft Urbane Nachbarschaft Imbuschplatz gGmbH (UNI) gegründet. Diese hat die Immobilie im Herbst 2018 in Erbpacht übernommen und mit der Herrichtung und dem Umbau begonnen. Die Arbeit in der KoFabrik hat ein kleines Team aus einem Projektbüro übernommen. Dieses plant, koordiniert und managt die Immobilie. Nach und nach werden die Aktivitäten der UNI sukzessive zurückgefahren und den örtlich Aktiven übertragen.
:Lukas Simon Quentin
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