Die Hochschule. Ein reflektierter Ort, an dem alle auf jede:n Rücksicht nehmen. Doch die Wahrheit sieht anders aus! Aus diesem Grund gibt es das Universitätsprojekt Unser Campus. Wir stellen Euch die Hochschulkampange vor.
Am 24. April 2018 war es so weit: die Hochschulrektorenkonferenz positionierte sich zur sexuellen Diskriminierung und sexuellen Belästigung an Hochschulen und gab eine öffentliche bezüglich dieser Thematik aus! So heißt es in dem Schreiben sind: „Sexualisierte Diskriminierungen (Herabsetzung oder Benachteiligung aufgrund des Geschlechts, der sexuellen Orientierung oder der Gender-Identität); Sexuelle Belästigung (verbale und körperliche Übergriffe auf die Person); Sexuelle Gewalt (Nötigung und Vergewaltigung) (1)“ nicht zu tolerieren. Ein Startschuss auch an der Ruhr-Universität, aktiv zu handeln. Denn seit dem 16. Juni 2008 hat sich die Uni „zum fairen Umgang am Arbeits- und Studienplatz“ verpflichtet und eine „Richtlinie zum Schutz vor Benachteiligung, Diskriminierung, sexualisierter Gewalt und Mobbing“ ins Leben gerufen. Laura Chlebos ist die Projektleitung der Kampagne. Ihr ist wichtig zu betonen, dass das Projekt gegen sexualisierte Gewalt am Campus, das von der Uni und dem Akafö getragen und dem Marie Jahoda Center for International Gender Studies durchgeführt wird, Sexismus sowie sexualisierte Gewalt aus einer intersektionalen Perspektive betrachtet. Das heißt, dass auch andere soziale Kategorien und Diskriminierungsformen eine wichtige Rolle bei ihrer Arbeit spielen. „Wir geben Sensibilisierungsworkshops für Studierende und alle interessierten Mitglieder an der Universität, wir organisieren Veranstaltungen mit Kooperationspartnern, wie RUB bekennt Farbe.“ Hierbei möchte Laura Chlebos hinzufügen, dass ihre Kollegin Alina Adria n eine Veranstaltungsreihe zur „Intersektionalität“ gestartet hat, die auch im Sommersemester weitergeführt wird. Bei solchen Veranstaltungen ist es den beiden wichtig, ein möglichst diverses Line-Up zusammenzustellen zu können. So schaue man sich aktuell auch nach neueren Stimmen zu den Thematiken um, die „Unser Campus“ behandelt.
Primär findet „Unser Campus“ online als Blog und jeden Donnerstag auf dem Instagram-Account von Majac vom Marie Jahoda Center statt. Neben der Online- und Workshoparbeit, arbeiten Laura und Alina auch eng mit verschiedenen Akteur:innen der Universität zusammen. Aktuell erarbeiten sie gemeinsam mit dem Wohnheimsprecher:innen eine Handreichung für den Notfall aus. Hierbei gab es im Vorhinein vereinzelte Treffen, um überhaupt verstehen zu können, wie die Wohnheimsprecher:innen arbeiten und wie die aktuelle Lage für die Studierenden vor Ort ist. Oftmals wüssten die Anprechparter:innen hier nicht, wie sie mit solchen Situationen umgehen sollen. Ebenso wüssten man überhaupt nicht, wo man sich melden könne, so Laura. „Für die meisten, die darauf nicht vorbereitet sind, ist das meist erstmal ein Schock“, fügt sie an. Viele wüsten eben nicht, was man tun könne und wie sie weiterverfahren und an wen sie die Person weiterleiten könnten. Zudem sei aber auch wichtig, dass die sie nicht nur eine Handreichung, sondern auch Workshops bekommen. Damit sie auch wissen, wie sie mit den Situationen geschult umgehen können. Demnächst wird auch eine Kooperation mit dem International Office stattfinden. Wichtig sei Laura hierbei: „Wir möchten niemanden etwas von oben auferlegen, deswegen finden vorab immer Bedarfsworkshops oder andere Angebote statt, wo wir herausfinden können, was gebraucht wird.“ So könne man auch gewährleisten, dass man für die Personen ein Angebot schafft, dass auch wirklich gebraucht und in Anspruch genommen werden könne. Laura betont noch einmal „Alle haben andere Bedarfe und benötigen verschiedene Tools oder Funktionen und nur so kann unsere Arbeit für sie und uns besser funktionieren.“ Im Optionalbereich konnten Studierende im vergangenen Semester den Einblick bekommen verschiedene Diskriminierungsformen am Campus zu reflektieren und Lösungsansätze für eine „diskriminierungsfreiere“ Hochschule zu erarbeiten. Die Projektarbeiten hierfür sind aktuell im vollen Gange und Laura könne aber schon sagen, dass sie sehr gespannt auf die Mini-Projekte sei.
:Abena Appiah
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