Die Pleite von Abellio sorgt für Änderungen und Streichungen. Für Pendler:innen könnte das zu Problemen führen.
Das Eisenbahnverkehrsunternehmen Abellio Rail GmbH ist pleite. Seit längerem bestand Sorge, seit Juni 2021 wurde es konkreter, und seit Ende letzten Jahres wissen wir nun: Mit dem Januar 2022 enden auch die Verkehrsverträge des Anbieters. Das Angebot und die Fahrpläne ändern sich jedoch bereits im Laufe dieses Monats, und viele Strecken werden schon in den kommenden Wochen nicht mehr befahren. Vorübergehende Ausfälle der Linien RE49, RB46, RE 11 und RB35 beeinflussen teilweise auch den Verkehr über Bochum, was auch für manche pendelnde Studierende der Ruhr-Universität zum
Problem werden könnte.
Wie kommt das alles? DB Regio, National Express und Vias Rail übernehmen die nun nicht mehr von Abellio betriebenen Strecken ab dem 1. Februar, und übernehmen in diesem Zuge auch das Personal des Unternehmens. Die Umschulungen des Abellio-Personals, Ausfälle und Personalknappheit bei der nun übernehmenden Konkurrenz und zu knapp bemessene Übergangsfristen führen dazu, dass bereits ab dem 10. Januar ein Notfallfahrplan greift. Das bedeutet in manchen Fällen, dass weniger oder ältere Züge fahren, kann aber auch heißen, dass komplette Strecken nur noch mit Bussen befahren werden, je nachdem um welche Gebiete es gerade geht. Genauere, angepasst Infos dazu, was genau wo gilt, erhaltet ihr hier: www.mobil.nrw/betreiberwechsel.
Die Pleite von Abellio, und das Chaos, das daraus nun für Pendler:innen resultiert, sind ein weiteres Beispiel, warum die Privatisierung und Aufsplitterung von essentieller Infrastruktur nicht der richtige Weg sein kann, und stellt Pläne der Ampel-Regierung genau in diese Richtung in kein sonderlich gutes Licht. Grundversorgung und Infrastruktur kann nicht von privaten Unternehmen zum eigenen Profit genutzt werden, während große Mengen an Steuergeldern in diese Bereiche fließen und eine eventuelle Insolvenz einen solch negativen Einfluss auf die Versorgung hat.
:Jan-Krischan Spohr
0 comments